Welt

Russe schlägt Kamel – das nimmt tödliche Rache

Ein Russe wurde auf einer abgelegenen Jagdhütte gegenüber einem Kamel rabiat und schlug zu. Den brutalen Faustschlag bezahlte er mit seinem Leben.

Roman Palman
Russland: Kamel trampelt Wächter einer Jagdhütte tot. (21. Jänner 2023)
Russland: Kamel trampelt Wächter einer Jagdhütte tot. (21. Jänner 2023)
Telegram / Prok_Omsk

Im tiefsten Sibirien ereignete sich am Samstag (21. Jänner) ein bizarrer Zwischenfall, bei dem ein 51-jähriger Russe getötet wurde. Der Wachmann einer abgelegenen Jagdhütte nahe dem russischen Dorf Priozerka, etwa 130 km nördlich der Großstadt Omsk, hatte auf dem Gelände ein freilaufendes Kamel angetroffen.

Kurzerhand versuchte er, das Trampeltier auf rabiate Weise zu vertreiben. Als dieses keine Anstalten machte, von dannen zu ziehen, rastete der Mann aus. Bilder einer Überwachungskamera zeigen, dass er dem Kamel mit geballter Faust mitten ins Gesicht schlug. 

Da sah das eigentlich bis dahin friedfertige Wüstenschiff rot. Das bis zu einer halbe Tonne schwere Tier ging zum Gegenangriff über, schnappte nach dem Russen und riss ihn schließlich zu Boden. Dort trat es auf ihn ein.

Das Tier riss den Russen zu Boden, trat auf ihn ein.
Das Tier riss den Russen zu Boden, trat auf ihn ein.
Telegram / Prok_Omsk

Mit schwersten Verletzungen, darunter ein Schädel-Hirn-Trauma, wurde der 51-Jährige in ein Krankenhaus nach Tjukalinsk gebracht. Die Ärzte konnten aber nichts mehr tun, der Mann starb kurz darauf. Es gibt in der Region Spekulationen, dass der Getötete betrunken gewesen sei, von der Staatsanwaltschaft bestätigt ist dies nicht.

Alkohol lässt Kamele ausrasten

Für den Kamel-Experten Marat Gainullin ist es mehr als nur ein schlimmer Verdacht: Er sei sich sicher, dass der Getötete unter Alkoholeinfluss gestanden hatte. Er warnte zudem vor dem trügerischen Gleichmut der Trampeltiere.

Gerade jetzt zur Brunftzeit wären die Vierbeiner extrem aggressiv und würden mit Gewalt etwa auf Alkoholgeruch antworten. "Es ist strengstens verboten, sich betrunken, verkatert oder parfümiert einem Kamel zu nähern – es hasst den Alkoholgeruch in jeder seiner Erscheinungsformen."

Angriffe auf Menschen seien aber eigentlich eine Seltenheit. Der Mann habe das Tier aber mit seinem Faustschlag provoziert: "Die natürliche Reaktion auf Aggression ist Selbstverteidigung", sagt Gainullin. Das Kamel habe aber nicht im Blutrausch gehandelt: "Es hätte auch auf ihm herumtrampeln können, was es nicht getan hat".

Tier wurde erschossen

Dennoch wurde es vom Betreiber des Jagdlagers zum Abschuss freigegeben – zum Schock vieler Bewohner der Region. Gegenüber dem lokalen Nachrichtenportal "Omskinform.ru" betont Evgenia Kan, Managerin des "Königreichs der Kamele" in Tatarstan, aber, dass dies die richtige Entscheidung sei. Das Tier hätte keinen Menschen, sondern einen Rivalen vor sich gesehen, weshalb sich solch ein Vorfall wiederholen hätte können. Sie kritisiert scharf, dass das Tier gerade in der kritischen Brunftzeit so frei herumlaufen konnte.

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