Ukraine

Russe träumt von Selenski – zu Geldstrafe verurteilt

Ein Russe (40) wurde wegen eines Instagram-Beitrags zu einer Geldstrafe verurteilt, in dem er eine Traumbegegnung mit Wolodimir Selenski schilderte.

20 Minuten
Eine Traumbegegnung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski wurde einem russischen Mann zum Verhängnis.
Eine Traumbegegnung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski wurde einem russischen Mann zum Verhängnis.
SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

Weil er öffentlich von einem Traum über den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski berichtet hat, ist ein Mann in Russland zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Iwan Lossew aus dem sibirischen Tschita sei der "Diskreditierung" von Russlands Armee für schuldig befunden worden und müsse deshalb nun 30.000 Rubel (ca. 452 Euro) zahlen, berichteten russische Medien am Montag.

Ermittelt worden war gegen Lossew wegen verschiedener Beiträge auf Instagram – darunter einer, in dem er schildert, wie ihm im Schlaf Selenski erschienen sei. Er habe geträumt, in der Ukraine eingezogen und in ein Ausbildungs-Camp gebracht worden zu sein, schrieb der Mann. "In diesem Moment kommt Selenski an mir vorbei und sagt: 'Oh, ich habe deine Instagram-Storys gesehen. Ruhm der Ukraine!' Und ich antworte: 'Ruhm den Helden!'"

Fragwürdiger Prozess

Dass er wegen dieser Zeilen verurteilt wurde, habe ihn selbst fassungslos gemacht, sagte Lossew dem Internetportal "Sibir.Realii" in einem Interview: "Ich kann mir das nicht vorstellen: Irgendein 40-jähriger Geheimdienstler hat da mit ernstem Gesicht gesessen und meine Story darüber abgeschrieben, wie mir im Traum Selenski erschienen ist?!"

An der Gerichtsverhandlung gegen ihn konnte der Mann eigenen Angaben zufolge dann selbst gar nicht teilnehmen – weil er nicht rechtzeitig über den Prozessbeginn informiert worden sei.

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    YURI KADOBNOV / AFP / picturedesk.com