Vor rund vier Wochen und etwas mehr als eine Woche nach dem Start des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine drangen mehrere russische Kampfjets in den schwedischen Luftraum ein. Weil in Schweden wegen des Ukraine-Kriegs eine höhere Alarmbereitschaft galt, stiegen sofort Abfangjäger der schwedischen Luftwaffe auf, um die Eindringlinge davonzujagen, wie der schwedische Fernsehsender TV4 Nyheterna berichtet. Dabei sollen die schwedischen Piloten eine brisante Sichtung gemacht haben.
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Nach Informationen des TV-Senders waren zwei der vier russischen Kampfflugzeuge mit taktischen Atomwaffen bestückt. Die Piloten hätten das laut dem Sender "deutlich gezeigt". Demnach wurden zwei Jets des Typen Suchoi 24 von zwei Suchoi-27-Jagdflugzeugen eskortiert. Gestartet sollen die Kampfjets von einer russischen Militärbasis in Kaliningrad sein.
Der Chef der schwedischen Luftwaffe, Carl-Johan Edström, bestätigte gegenüber dem TV-Sender TV4 Nyheterna, dass russische Kampfjets in den schwedischen Luftraum eingedrungen seien. "Wir bewerten das als bewusste Handlung, was sehr ernst ist, vor allem, wenn es sich um ein kriegsführendes Land handelt." Ob und mit wie vielen atomaren Bomben die Kampfflieger bestückt waren, wollte die schwedische Luftwaffe aber nicht bekannt geben.
Ob es sich um eine Fehlnavigation der russischen Kampfflieger gehandelt habe, könne der Luftwaffenchef nicht ausschließen. Trotzdem deute vieles darauf hin, dass die Jets bewusst in den schwedischen Luftraum eindrangen. Alles in allem sollen sich die Jets rund eine Minute über schwedischem Territorium befunden haben.
Danach wurden sie von zwei Kampfflugzeugen des Typs JAS-39 Gripen der schwedischen Luftwaffe vertrieben. Ihnen gelang es, von den russischen Flugzeugen Fotos zu machen, auf denen laut Experten Atomwaffen zu sehen sind.