Ukraine

Gattin gibt OK für Vergewaltigungen von Ukraine-Frauen

Täglich machen Berichte von Vergewaltigungen durch russische Soldaten die Runde. Doch wie stehen ihre Frauen dazu? Eine Enthüllung sorgt für Wirbel.

Nikolaus Pichler
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Der Mitschnitt soll ein Gespräch zwischen einer russischen Frau und ihrem Mann im Ukraine-Einsatz zeigen.
Der Mitschnitt soll ein Gespräch zwischen einer russischen Frau und ihrem Mann im Ukraine-Einsatz zeigen.
ALEXANDER NEMENOV / AFP / picturedesk.com

Es sind schockierende und zugleich bizarre Aussagen, die in einem abgehörten Gespräch zwischen einer russischen Frau und ihrem Ehemann im Kriegseinsatz in der Ukraine fallen. Der ukrainische Geheimdienst machte den Telefon-Mitschnitt jüngst auf seinem Telegram-Channel publik und sorgt damit für blankes Entsetzen. Denn in dem Gespräch zwischen den beiden Eheleuten werden auch Vergewaltigungen besprochen auf besonders zynische Weise. 

So gibt die russische Frau ihrem Soldaten-Ehemann im Ukraine-Einsatz einen Freibrief dafür, unschuldige Zivilistinnen zu missbrauchen, wie in der rund 30 Sekunden langen Audiodatei zu hören ist. "Frauen von russischen Invasoren erlauben ihren Männern, ukrainische Frauen zu vergewaltigen", leitet der SBU den Audio-Clip ein. Dann folgt ein Wortwechsel, der sprachlos zurücklässt. 

"Vergewaltige sie. Aber erzähl mir nichts davon"

Frau: "Ja, mach es da drüben. Die ukrainischen Mädels dort. Vergewaltige sie, ja." Dann beginnt die Stimme, die laut SBU zu der Frau eines russischen Soldaten gehören soll, zu kichern. "Aber erzähl mir nichts davon, verstehst du?"

Ehemann: "Uh huh."

Frau: "Heute ..."

Russen-Soldat: "Darf ich wirklich?"

Ehemann: "Also soll ich einfach vergewaltigen und dir nichts drüber erzählen, oder?"

Frau: "Ja genau, so dass ich nichts davon erfahren würde." Beide beginnen zu lachen als die Frau noch eine Gegenfrage stellt. "Warum fragst du überhaupt?"

Ehemann: "Darf ich wirklich?"

"Schütz dich bloß"

Frau: "Ja, ich erlaube es dir. Schütz dich bloß."

Ehemann: "Ok". 

"Dieses abgefangene Gespräch durch den SBU spiegelt nicht nur die moralischen Werte der Besatzer wider, sondern auch ihrer Angehörigen, von denen 80 Prozent den Krieg in der Ukraine unterstützen", erklärte der Sicherheitsdienst auf Telegram. Die britische "Daily Mail" ließ den Mitschnitt auch auf Englisch übersetzen (im Video unten gibt es das schockierende Gespräch zum Nachhören).

NGOs schildern grauenhafte Fälle

Die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, hat russischen Soldaten Vergewaltigungen Minderjähriger vorgeworfen. Ein 14 Jahre altes Mädchen aus dem Kiewer Vorort Butscha sei von fünf verschiedenen Männern missbraucht worden und jetzt schwanger, schrieb Denissowa am Freitag auf Facebook.

Auch ein ebenfalls aus Butscha stammender elfjähriger Bub sei vergewaltigt worden - während seine Mutter an einen Stuhl gefesselt habe zusehen müssen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden. Denissowa appellierte an die Vereinten Nationen, diese und andere Kriegsverbrechen zu untersuchen.

Butscha-Massaker löste Sturm der Entrüstung aus

Aus Butscha hatten am vergangenen Wochenende die Bilder Hunderter ermordeter Zivilisten international für Entsetzen gesorgt. Die Ukraine wirft russischen Soldaten vor, die Verbrechen vor ihrem Abzug aus der Region begangen zu haben. Moskau bestreitet das.

Von vergewaltigten ukrainischen Zivilisten berichtete auch der Leiter der Militärverwaltung von Krywyj Rih, Olexander Wilkul. Zu den Opfern im Gebiet Cherson zählten demnach etwa eine 16 Jahre alte Schwangere und eine 78-jährige Frau. Doch das sind nur einige Fälle. 

UNO fordert Untersuchung 

Die Frauenorganisation der Vereinten Nationen hat eine unabhängige Untersuchung der mittlerweile zahlreichen Vorwürfe von sexueller Gewalt im Ukraine-Krieg gefordert. "Wir hören immer häufiger von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt", sagte die Direktorin von UN Women, Sima Bahous, am Montag. "Diese Anschuldigungen müssen unabhängig untersucht werden, um Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht zu gewährleisten."

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    Screenshot Facebook

    Bahous war vor kurzem in die Ukraine gereist. Sie verwies auf eine gefährliche Kombination aus Massenvertreibungen, der "massiven Präsenz von Wehrpflichtigen und Söldnern" und der offensichtlichen Brutalität gegenüber ukrainischen Zivilisten. Dies habe "alle Alarmglocken schrillen lassen". "Dieser Krieg muss aufhören. Jetzt."

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