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Russische Hacker leaken Daten von 7,6 Mio US-Wählern

Die russische Tageszeitung "Kommersant" berichtet von einem riesigen Angriff, bei dem persönliche Daten von 7,6 Millionen US-Wählern erbeutet wurden.

Leo Stempfl
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Bereits 2016 gab es Hinweise auf eine russische Einmischung in die US-Wahl.
Bereits 2016 gab es Hinweise auf eine russische Einmischung in die US-Wahl.
iStock

In einem russischen Darknet-Forum wurde eine Datenbank veröffentlicht, die persönliche Daten von 7,6 Millionen Wählern des US-Bundesstaates Michigan enthält. Allerdings wurden auch Datenbanken aus anderen Bundesstaaten veröffentlicht, die jeweils zwischen zwei und sechs Millionen Zeilen enthalten. "Kommersant" und die IT-Security Firma "Info Watch" bestätigen die Echtheit dieser Daten, die russische Nachrichtenagentur "Tass" berichtet ebenfalls.

Zu den kompromittierten Informationen zählen Name, Geburtsdatum, Adresse, Geschlecht, E-Mail, Wähleridentifikationsnummer sowie die Wahllokalnummer. Der Schaden, der mit dieser Vielzahl an Informationen und von solch einer großen Anzahl an Personen angerichtet werden kann, liegt auf der Hand. Aus den Bundesstaaten Connecticut, Arkansas, Florida und North Carolina tauchten ebenfalls Datenbanken auf.

Seit 2019 frei abrufbar

Die Daten entstammen dem staatlichen "Rewards for Justice" Programm, das im Gegenzug für Hinweise, die zur Terrorismusbekämpfung führen, Belohnungen verspricht. Das erste Leck in der Datenbank sei bereits 2019 aufgetaucht, so "Info Watch". Diese Daten werden benutzt, um Wählerpräferenzen zu analysieren oder die Wahlentscheidung zu beeinflussen. Nicht selten werden die Informationen aber auch an Betrüger verkauft.

Die Veröffentlichung über ein Jahr später, nur 9 Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl, wirkt verdächtig. Aus diesem Grund werden auch Vermutungen laut, es könnte ein staatlicher Akteur hinter dem Posting stecken. Der Nutzername des Users lautet "Gorka9", was auf Deutsch so viel wie "Rutsche", aber auch "Hügel" bedeuten kann. Eine Quelle von "Kommersant" geht deswegen davon aus, es könne sich erst um den Anfang einer größeren Kampagne handeln.