Putin-Kritiker im Visier

Russischer Autor als "ausländischer Agent" eingestuft

Die russische Regierung hat den im Exil lebenden Schriftsteller Boris Akunin als "ausländischen Agenten" eingestuft.

Newsdesk Heute
Russischer Autor als "ausländischer Agent" eingestuft
Die russische Regierung hat den im Exil lebenden Schriftsteller Boris Akunin als "ausländischen Agenten" eingestuft.
Karpov Sergei / Tass / picturedesk.com

Die russische Regierung hat den im Exil lebenden Schriftsteller Boris Akunin als "ausländischen Agenten" eingestuft. Der 67-Jährige habe sich gegen die "militärische Spezialoperation in der Ukraine" ausgesprochen, teilte das Justizministerium in Moskau am Freitag zur Begründung mit. Ihm werde außerdem vorgeworfen, "fehlerhafte Informationen verbreitet zu haben, um ein negatives Bild von Russland und seinen Streitkräften zu vermitteln", und Geld für die ukrainische Armee gesammelt zu haben.

Der in Georgien geborene Autor, der mit bürgerlichem Namen Grigori Tschchartischwili heißt, ist für seine historischen Kriminalromane bekannt. Er ist ein langjähriger Kritiker von Kreml-Chef Wladimir Putin. 2014 hatte er sich gegen die Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgesprochen und war nach London ist Exil gegangen.

Akunin beschimpfte Putin

Nach dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 schrieb Akunin auf Facebook: "Russland wird von einem psychisch gestörten Diktator regiert, und das Schlimmste ist, dass es gehorsam seiner Paranoia folgt." Trotz seines Zerwürfnisses mit dem Kreml ist Akunin einer der meistgelesenen zeitgenössischen Autoren in Russland.

Die Einstufung als "ausländischer Agent" hat strenge Auflagen für die betroffenen Einrichtungen oder Einzelpersonen zur Folge. Unter anderem müssen sie ihre Finanzierungsquellen offenlegen. Zudem sind sie verpflichtet, ihre Veröffentlichungen entsprechend zu kennzeichnen. Dies gilt auch für Einträge in Onlinenetzwerken.

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red
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