Welt

Russland legt Syrien-Frieden für unbestimmte Zeit au...

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu erklärte am Dienstag, dass die westliche Welt versagt habe, die Gewalt der oppositionellen Rebellen in Syrien einzudämmen. Daher werde die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Schoigu führte aus, dass die Rebellen, die von westlichen Staaten unterstützt werden, Zivilisten in Aleppo angegriffen haben. Und dies obwohl seit 13 Tagen weder Russland noch die syrische Luftwaffe Angriffe fliegen.

"Als Konsequenz werden die Aussichten auf den Beginn von Verhandlungen und die Rückkehr zu einem friedlichen Leben in Syrien auf unbestimmte Zeit aufgeschoben", so der Minister in einer Rede zu russischen Militärs, die auch im Fernsehen übertragen wurde. In Bezug auf die syrischen Rebellen fragte Schoigu: "Ist dies eine Opposition mit der wir Vereinbarungen erzielen können?"

"Es ist Zeit, dass sich unsere westlichen Kollegen entscheiden, gegen wen sie kämpfen: Terroristen oder Russland. Vielleicht haben sie vergessen, wessen Schuld es ist, dass unschuldige Menschen in Belgien, in Frankreich, in Ägypten und anderswo gestorben sind", sagte er in Anspielung an die jüngsten Terroranschläge in diesen Ländern durch Islamisten.

Verfahrene Situation

Die westliche Welt hat Russland, das mit der syrischen Regierung verbündet ist, in der Vergangenheit vorgeworfen, selber bei Bombenangriffen zahlreiche Zivilisten getötet zu haben. Die syrischen Rebellen hingegen werden von den USA und anderen Staaten unterstützt. Sie kämpfen nicht nur gegen das Regime von Baschar al-Assad - und in weiterer Folge gegen Russland - sondern auch gegen den IS.

Die Islamisten stehen im Visier aller Kriegsparteien in der Region - auch von kurdischen Milizen und dem türkischen Militär, die aber ebenfalls gegeneinander kämpfen. Gleichzeitig ist die Türkei aber NATO-Partner der USA, die wiederum die Kurden unterstützen. Diese komplizierte politische Konstellation macht die Aussicht auf Frieden in den Syrien so schwierig.

Jörg Michner