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Russland und USA reden wieder miteinander

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Hoffnung auf Frieden im Bürgerkriegsland Syrien keimt wieder auf: Nach dem Abbruch der Verhandlungen über eine Waffenruhe wollen Russland und USA ihre direkten Gespräche wieder aufnehmen. Am Samstag wollen sich die Außenminister Sergej Lawrow und John Kerry sowie Vertreter Saudi-Arabiens und der Türkei in Lausanne treffen.

Moskau kündigte am Mittwoch ein internationales Syrien-Treffen mit den USA für kommenden Samstag in Lausanne in der Schweiz an. Demnach werden der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry daran teilnehmen. Auch Saudi-Arabien und die Türkei sitzen am Verhandlungstisch, wie es heißt.

Außenminister Sebastian Kurz hatte zuvor versucht, die Syrien-Friedensgespräche wie bereits zuvor wieder nach Wien zu holen. Die damals vereinbarte Waffenruhe hatte allerdings nur wenige Monate gedauert. Es ist nicht klar, warum sich die Partner einen neuen Verhandlungsort ausgesucht haben. Möglicherweise wollte Erdogan angesichts der diplomatischen Eiszeit zwischen Österreich und der Türkei nicht nach Wien kommen.

Letzte Waffenruhe hielt nur Wochen

Kerry und Lawrow hatten Mitte September eine landesweite Waffenruhe zwischen Rebellen und Regierungstruppen ausgehandelt, doch war die Feuerpause nach nur einer Woche wieder zerbrochen: Die russische Beteiligung an der Militäroffensive gegen Aleppo hat zu einer schweren Verstimmung zwischen Washington und Moskau geführt. Die USA kündigten wegen der anhaltenden Luftangriffe den Dialog auf.

In den darauf folgenden Tagen hatte die syrische Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine neue Großoffensive auf Aleppo gestartet, um die seit Jahren zwischen den Konfliktparteien geteilte nordsyrische Großstadt komplett wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Angesichts der Weigerung Russlands, die massiven Luftangriffe zu stoppen, hatte Kerry die Gespräche mit Lawrow über eine Rückkehr zur Waffenruhe abgebrochen.

Immer mehr Tote

Die Feuerpause soll die Lieferung dringend benötigter Hilfslieferungen ermöglichen. Zudem besteht die Hoffnung, dass sie eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts erlaubt, in dem seit dem Frühjahr 2011 mehr als 300.000 Menschen getötet wurden.

Zuletzt wurden bei neuen Luftangriffen nahe einem Markt im Rebellengebiet Aleppos nach Angaben von Helfern mindestens 25 Menschen getötet. Zudem seien am Mittwoch mehr als 20 Menschen bei dem Bombardement im Stadtteil Al-Ferdous in der syrischen Stadt verletzt worden, teilte die Organisation der Weißhelme mit.