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Ruzowitzky serviert kalte Leichen

Heute Redaktion
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Erntedank war einmal, ab Donnerstag feiert Hollywood-Debütant Stefan Ruzowitzky Thanksgiving. Statt heißem Truthahn serviert er in "Cold Blood" aber jede Menge kalte Leichen.

Erntedank war einmal, ab Donnerstag feiert Hollywood-Debütant Stefan Ruzowitzky Thanksgiving. Statt heißem Truthahn serviert er in "Cold Blood" aber jede Menge kalte Leichen.

"Ich bin wie ein Duracell-Häschen. Die Menschen, die mich einst von rechts überholten, lasse ich jetzt hinter mir", ließ Ruzowitzky im Ö3-Frühstück am Sonntag wissen – und könnte recht haben: In seinem Crime-Thriller "Cold Blood" (startet kommenden Donnerstag in unseren Kinos) lockt er Olivia Wilde und Eric Bana in die Schneehölle von Michigan und lässt sie dort als charakterschwächelndes Geschwisterpaar aufmischen.

Das Casino ist überfallen, die Beute im Auto, ausgerechnet jetzt kommt, Pech aber auch, ein Unfall dazwischen. Das Gauner-Duo will sich getrennt voneinander nach Kanada durchschlagen – und die Spur durch den Neuschnee ist blutig. Sie endet an der Festtafel eines unbescholtenen Ehepaares. Und dort geht’s erst richtig los.

Der Plot erinnert an "Fargo", ist ganz unterhaltsam und offensichtlich weit weniger tiefschürfend, als es der "Oscar"-Vorgänger "Die Fälscher" erwarten ließ. Das weiß auch Ruzowitzky – aber zumindest steht er jetzt mit einem Bein in der Traumfabrik. Blöd, dass der Film mitten in der "Twilight"-Hysterie startet. Aber Thanksgiving lässt sich nicht verschieben.

Maria Dorner