Wirtschaft

Ryanair-Streik, über hundert Flüge fallen aus

Der Freitag wird heiß: Auch die deutschen Ryanair-Piloten streiken – mitten in der Hauptreisezeit. Viele Flüge fallen aus.

Heute Redaktion
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Die Ryanair-Piloten wollen nicht fliegen.
Die Ryanair-Piloten wollen nicht fliegen.
Bild: Reuters

Ryanair steht der größte Pilotenstreik seiner Geschichte bevor: Am Freitag werden auch die deutschen Piloten des Billigfliegers einen Tag lang die Arbeit niederlegen - mitten in der Hauptreisezeit. Auch das internationale Drehkreuz Frankfurter Flughafen wird wohl betroffen sein.

24 Stunden Streik

Die Vereinigung Cockpit (VC) hat am Mittwoch in Frankfurt die rund 400 Piloten an den zehn deutschen Basen zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Damit dürften auch der Frankfurter Flughafen und der Flughafen Frankfurt Hahn betroffen sein. Die deutsche Gewerkschaft schließt sich damit den bereits für Freitag angekündigten Ganztagesstreiks ihrer Kollegen in Irland, Schweden und Belgien an.

Ryanair, die Mutter der österreichischen Fluglinie Laudamotion, steht der größte Pilotenstreik in seiner Geschichte bevor - mitten in der Hauptreisezeit.

Folgen noch unklar

Auf welche Ausfälle sich die Kunden dabei konkret einrichten müssen, blieb zunächst noch unklar. Laut VC können alle Verbindungen von und nach Deutschland betroffen sein. Der Arbeitskampf beginne am Freitag um 3.01 Uhr und ende am Samstag um 2.59 Uhr. Ryanair will sich im Laufe des Tages dazu äußern.

Die Airline hat bislang 146 von 2.400 am Freitag geplanten Europaflügen abgesagt. Vor zwei Wochen hatten streikende Flugbegleiter in Spanien, Portugal und Belgien die Ryanair gezwungen, innerhalb von zwei Tagen rund 600 Flüge mit zusammen rund 100.000 betroffenen Passagieren abzusagen.

Mehr Geld

Die Piloten streiken für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen, betonte VC-Präsident Martin Locher am Mittwoch. Ryanair habe in den Verhandlungen jedwede Personalkostenerhöhung kategorisch ausgeschlossen. "Für die nun eingetretene Eskalation trägt allein Ryanair die Verantwortung", sagte Locher.

Beide Berufsgruppen wollen bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen bei der irischen Gesellschaft durchsetzen, die sich jahrzehntelang gegen tarifliche Vereinbarungen gewehrt hatte. Dazu müssen jeweils nationale Tarifverträge abgeschlossen werden, die Gewerkschaften koordinieren sich aber untereinander.

(GP)