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RYICHI SAKAMOTO: async AT THE PARK AVENUE ARMORY

Stephen Nomura Schible zeigt in der Musikdoku Sakamoto beim Komponieren seiner "asynchronen" Musik im New Yorker Park Avenue Armory.

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Im April 2017 gastierte der japanische Komponist, Pianist und Musikproduzent Ryichi Sakamoto zwei Abende lang im Veteran's Room des New Yorker Park Avenue Armory, einem intimen, nur knapp 200 Zuschauer fassenden Saal. Stephen Nomura Schible zeichnete das Konzert mit der Kamera auf.

Er zeigt den preisgekrönten Filmkomponisten, dessen ungewöhnliche Soundtracks Filme wie Der letzte Kaiser oder The Revenant prägen, beim Erfinden seiner spontanen "asynchronen" Musik. Man sieht ihn in Aktion mit verschiedenen elektronischen Instrumenten, darunter einem Flügel ohne Deckel, mit einer Gitarre und einer Glasscheibe.

Die Akkorde klingen wie ein kosmisch-engelhafter Choral. Dazu übersetzt ein riesiger Bildschirm, der über dem Flügel an der Decke des Raumes befestigt ist, die melancholisch schwebenden, kontemplativen Klänge in schwarz-weiße Bilder – freie Assoziationen, die an Traditionen der filmischen Avantgarde erinnern.

Sakamotos New Yorker Konzert wurde von Kritikern auch als Hommage an das Leben interpretiert: Nach einer schweren Krebserkrankung fragt der Komponist mit seiner traumwandlerisch schönen Musik auch danach, was es bedeutet, dem Tod zu trotzen. Bei der Berlinale 2018 ist Sakamoto Mitglied der Internationalen Jury.