Österreich

S-Bahn: So brutal wurde Obdachloser verprügelt!

Heute Redaktion
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Der Obdachlose schlief in der S-Bahn, ehe es blutig wurde.
Der Obdachlose schlief in der S-Bahn, ehe es blutig wurde.
Bild: Helmut Graf

Die Anklage zeigt, wie brutal drei Burschen einen Obdachlosen im Februar in einem Wiener Zug attackierten. Ein Zeuge bot sogar Geld, damit sie aufhören.

Noch brutaler als bekannt ist die Attacke auf jenen Obdachlosen verlaufen, der in der Nacht auf den 17. Februar 2017 in einer S-Bahn-Garnitur in Wien geschlagen wurde. Die Anklage, die beim Landesgericht für Strafsachen eingebracht wurde ist fertig und schockiert. Den Angeklagten im Alter von 18 bis 19 Jahren wird absichtliche schwere Körperverletzung vorgeworfen.

Die drei Burschen stiegen um 1.20 Uhr in der Station Traisengasse in die S-Bahn ein und sahen den schlafenden Mann. Sie gaben sich als "Schwarzkappler" aus und führten bei dem 55-Jährigen eine "Fahrscheinkontrolle" durch. Dieser reagierte ungehalten und patzig, worauf die Burschen ausrasteten.

Faustschläge trotz Gipshand

Immer wieder sollen sie dem Obdachlosen wuchtige Faustschläge verpasst haben, die sich laut Anklage gezielt gegen Kopf und Gesicht richteten. Ein anderer Fahrgast wurde aufmerksam und forderte die jungen Männer auf, aufzuhören. Als diese nicht reagierten, packte der Zeuge einen der Täter an der Hand. Noch immer ließen die Angreifer nicht von ihrem Opfer ab, so dass der Zeuge ihnen sogar Geld anbot.

Als die S-Bahn in der Station Handelskai anhielt, verließ der stark blutende Mann den Zug. Einer der drei folgte ihm allerdings auf den Bahnsteig und schlug dem 55-Jährigen mit seinem eingegipsten Arm noch mehrmals wuchtig ins Gesicht und fügte ihm so einen Nasenbeinbruch zu.

Die Gewalttäter konnten mithilfe von Bildern aus der Videoüberwachung ausgeforscht werden. Der Schläger mit dem Gips sitzt in U-Haft. Der Bursch ist einschlägig vorbestraft und war zuletzt mit einer Bewährungsstrafe davon gekommen. Die beiden Mittäter befinden sich auf freiem Fuß. Einer der beiden Burschen wird sich im Prozess - Verhandlungstermin gibt es noch keinen - zusätzlich wegen schweren Raubes verantworten müssen. (mle)

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