Österreich

Sachverständiger wegen Betruges vor Gericht

115.600 Euro soll ein gerichtlich beeideter Bau-Sachverständiger seinen Kunden "abgeknöpft" haben.

Heute Redaktion
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Die beiden Angeklagten: Baumeister (re.) und Zweitangeklagter
Die beiden Angeklagten: Baumeister (re.) und Zweitangeklagter
Bild: salpa

Nach jahrelanger Ermittlungsarbeit wurden einem Bau-Sachverständigen und einem Unternehmer (Zweitangeklagter) gestern in Wr. Neustadt der Prozess gemacht. Die Anklage: teils versuchter, teils vollendeter gewerbsmäßiger schwerer Betrug.

Der Baumeister, Elektriker und Maurer (Konkurs 2016) soll laut Anklage als beeideter Sachverständiger 22 Kunden in Summe 115.600 Euro verrechnet haben - obwohl er kein beeideter Sachverständiger war und ist.

„Ich habe nie behauptet, ein beeideter zertifizierter Sachverständiger zu sein, wurde auch nur einmal danach gefragt und da habe ich verneint." Laut Staatsanwaltschaft soll der Sachverständige auf seinen Visitenkarten und am Briefpapier ein Logo verwendet haben, welches jenem eines gerichtlich beeideten Sachverständigen sehr nahe kommt.

Laut Anwalt Alexander Philipp ist der Baumeister unschuldig. „Keine Täuschungsabsicht, keine Bereicherungsabsicht. Das ist maximal eine Zivilrechtssache, aber sicherlich kein Strafverfahren." Ein Urteil soll es am 23. September geben, es gilt die Unschuldsvermutung.