Weil Alexander H. (28) zu 50% behindert ist, kümmert sich ein Sachverwalter um Wohnung und Miete. Doch obwohl der Mietvertrag auslief, lehnte dieser neue Wohnungen ab.
"Ihre Zeitung ist unsere letzte Hoffnung", erzählt ein verzweifelter Alex H. (48) gegenüber "Heute". Grund dafür ist, dass der Wiener, sein Mann Alexander H. (28) und ihre zwei Katzen unverschuldet vor der drohenden Obdachlosigkeit stehen.
Seit fünf Jahren wohnt das Paar, das in eingetragener Partnerschaft zusammen lebt, in einer Wohnung in der Favoritenstraße (Favoriten). Alexander (28) ist zu 50 Prozent behindert. Weil seine Mutter schwere Alkoholikerin war, kam er mit 2,4 Promille Alkohol im Blut auf die Welt. "Abgesehen von der Körpergröße von 1,53 Meter sieht man ihm die Behinderung nicht an", so Alex.
Jahrelang war der 28-jährige Alexander als Mitarbeiter im "Jugend am Werk" tätig, als er dann einen anderen Job machen wollte, wurde ihm ein Sachwalter vorgeschrieben. Dieser kümmerte sich in den letzten Jahren um die Bezahlung der Miete für die Wohnung des Paares, in der Alexander Hauptmieter war.
"Mietvertrag ausgelaufen, Sachwalter lehnte dennoch Wohnungen ab"
"Anfang November ist dann unser Mietvertrag ausgelaufen, eigentlich sollten wir schon seitdem ausgezogen sein", erzählt Alex. Das Paar machte sich rechtzeitig auf Wohnungssuche, schlug dem Sachwalter 40 verschiedene Wohnungen vor. "Die Antwort war immer dieselbe: zu teuer".
Bei einem Termin im Jänner wurde das Paar persönlich in Kanzlei des Sachwalters in Favoriten vorstellig. "Dabei haben wir erfahren, dass seit Oktober keine Miete überwiesen wurde und für eine neue Wohnung ist angeblich kein Geld da", so Alex.
Aber: "Wir sind beide berufstätig, ich arbeite als Portier, Alexander als Verkäufer. Wir könnten uns eine Wohnung mit einer Miete bis 800 Euro pro Monat leisten", erzählt Alex.
Die Rechtsanwaltskanzlei des Sachwalters war trotz mehrfacher Bemühungen durch "Heute" nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Wie Alex erzählt, sei der Favoritner Rechtsanwalt auch für das Paar nicht mehr greifbar. "Er hat jede Kommunikation mit uns eingestellt", so der Wiener.
Delogierungstermin am 15. März
Am 15. März müssen Alex und Alexander mit ihren Samtpfoten endgültig aus der Wohnung raus. Retter in der Not wurde nun spontan ein Arbeitskollege von Alex. "Er hat uns seine Wohnung angeboten, wo wir jetzt zumindest für die nächsten drei oder vier Monate wohnen können". In dieser Zeit hofft das Paar, ein neues Zuhause zu finden.
Der Ärger über den Sachwalter bleibt aber: "Das kann doch nicht sein, dass Behinderte einfach so unverschuldet auf die Straße gesetzt werden", so Alex. (lok)