Oberösterreich

Säugling Oberschenkel gebrochen, Eltern vor Gericht

Schwere Vorwürfe gegen ein junges Linzer Paar: Die 26-Jährige und der 24-Jährige sollen ihren wenige Wochen alten Buben schwer misshandelt haben.

Armin Bach
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Prozess in Linz gegen die Eltern, sie sollen ihren drei Wochen alten Säugling misshandelt haben.
Prozess in Linz gegen die Eltern, sie sollen ihren drei Wochen alten Säugling misshandelt haben.
W.M.

Der Bub kam am 20. März des Vorjahres zur Welt. Als Frühchen hatte er von Anfang an zu kämpfen. Doch: Als er nach zehn Tagen das Spital verlassen konnte, endlich heim zu den Eltern durfte, war das für ihn nicht das Ende des Leidens, sondern der Anfang.

Erst wenige Wochen alt, sollen ihn die Eltern (26, 24) schwer misshandelt haben. Später festgestellt wurden Rippenbrüche und auch ein Oberschenkelbruch.

Als der Vater (24) deswegen mit dem Buben ins Spital fuhr, die diensthabende Ärztin die schweren Verletzungen feststellte, erstattete diese Anzeige bei der Polizei. Denn: Die Verletzungen deuteten auf Schläge und schwere Misshandlungen hin. Auch der Schädel soll betroffen gewesen sein.

Bis zu drei Jahre Haft drohen

Heute, Montag, muss sich das Paar am Landesgericht in Linz dafür verantworten (es gilt die Unschuldsvermutung). Die Anklage lautet auf Quälen einer unmündigen, jüngeren oder wehrlosen Person. Der Strafrahmen sieht eine Strafe bis zu drei Jahre Haft vor.

Die Mutter sitzt mit gesenktem Kopf auf der Anklagebank, klammert sich mit den Händen an ihrer Handtasche fest, wirkt teilnahmslos. Der Vater, er stammt aus Bangladesch, erklärt, das Baby habe öfter schon stark geweint, aber: Woher die Verletzungen stammen, das wisse er nicht.

Prozess wurde am Montag vertagt

Vor Gericht bestreitet das Paar, den Buben (der inzwischen bei einer Pflegefamilie ist) geschlagen und misshandelt zu haben. Ein Gerichtspsychiater stufte das Elternpaar zwar grundsätzlich als zurechnungsfähig ein, allerdings mit Einschränkungen. Der Mutter mangle es an Selbstreflexion aufgrund "intellektueller Defizite", so die Nachrichtenagentur APA. Und der Vater neige zu "angespanntem Verhalten", wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich vorstellt.

Weil die Staatsanwältin noch einen medizinischen Sachverständigen hinzuziehen will und der Verteidiger der Eltern eine weitere Zeugin, die Mutter der Angeklagte, hören will, wurde der Prozess am Montag vertagt.

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