Ukraine

"Sah wie Russe aus" – Ukrainer schlitzt Ukrainer auf

Weil er seinen Landsmann für einen Russen hielt, rastete ein Ukrainer komplett aus. Er zerbrach eine Bierflasche und schlitzte ihm den Hals auf.  

Nikolaus Pichler
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Zu dem Vorfall kam es bereits im April in einer Bar in New York. 
Zu dem Vorfall kam es bereits im April in einer Bar in New York. 
Getty Images/iStockphoto

In New York ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Hassverbrechens und versuchtem Mord gegen einen Ukrainer. Der Mann (31) wird beschuldigt, einen anderen ukrainischen Einwanderer Ende April mit zwei zerbrochenen Bierflaschen verletzt zu haben, weil er ihn Russisch sprechen hörte. Das berichten die "New York Post" und die Nachrichtenagentur AP.

Der Angreifer Oleg S. soll sein Opfer nach einem Beweis für seine ethnische Zugehörigkeit aufgefordert haben. Als er diesen nicht zu seiner Zufriedenheit liefern konnte, soll der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft gesagt haben: "Ich werde dir zeigen, was ein echter Ukrainer ist", zwei Bierflaschen zerschlagen und ihn dann mit dem Glas im Gesicht und am Hals aufgeschlitzt haben.

Mann "sah aus wie Russe"

Gegenüber der Justiz sagte der Angeklagte, das Opfer habe "ausgesehen wie ein Russe".

Die Anklage umfasst insgesamt 24 Punkte, darunter neben Hassverbrechen, versuchter Mord, Körperverletzung und versuchte Körperverletzung. In einer Mitteilung wurde der Staatsanwalt zitiert mit den Worten: "Dieser Angeklagte hat offenbar versucht, einen unschuldigen ukrainischen Mann, den er für einen Russen hielt, in einer hasserfüllten und gewalttätigen Wut zu ermorden".

Oleg S. plädierte am Mittwoch laut Justiz auf "nicht schuldig". Der Vorfall ereignete sich am 25. April 2022 im Signature Restaurant & Falada Lounge im südlichen Brooklyn, Sheepshead Bay.

Auch Alkohol soll Rolle gespielt haben 

In dem New Yorker Stadtteil leben viele Einwanderinnen und Einwanderer aus der Ukraine und Russland.

Nach Informationen örtlicher Medien spielte Alkohol in der Auseinandersetzung eine Rolle.

"Brooklyns Vielfalt macht unseren Bezirk so lebendig, und hassmotivierte Gewalt wird hier niemals toleriert werden", so der Staatswanwalt.

Opfer musste mit 17 Stichen genäht werden

"Die Staatsanwälte unserer Abteilung Hassgewalt werden sich in diesem Fall mit aller Energie um Rechenschaft bemühen, und wir arbeiten mit unseren Partnern in der Gemeinde und den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um den beunruhigenden Anstieg von Vorurteilen in unseren Vierteln zu beenden."

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    via REUTERS

    Der Angeklagte wurde nach seiner Anklageerhebung unter Aufsicht entlassen und muss am 8. August wieder vor Gericht erscheinen. Der Mann, den er niedergestochen haben soll, Andrii M., 36, musste mit 17 Stichen genäht werden, um seine Wunden zu versorgen, so die Staatsanwaltschaft.

    Ukrainer forderte Landsmann auf typisches Wort auszusprechen

    Gegenüber der New York Post erklärte das Opfer, seine Mutter sei Russin und er in der Ostukraine aufgewachsen. Er und seine Bekannte in der Bar hätten Russisch gesprochen und dann auf Ukrainisch gewechselt, als sie bemerkten, dass der Angeklagte sich aufregte. Dieser habe von ihm verlangt das Wort "Paljanyzja" (eine Weißbrotart) zu sagen – weil Russen damit offenbar häufig Probleme haben.

    Der Anwalt des Angeklagten führte seinerseits an, sein Mandant sei von drei Personen in der Bar "verprügelt" und geschlagen worden sei. S. habe eine kollabierte Lunge und andere Verletzungen erlitten.

    Seit der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar berichten viele Menschen aus Russland von Diskriminierung.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com