Szene

Al Bano vor Notte Italiana: "Ich gehe nie in Pension!"

Heute Redaktion
Teilen

Sagt ausgerechnet einer, das Örtchen am 7. und 8.8. anlässlich seiner Abschiedstour in Little Italy verwandeln wird. An seiner Seite: Weggefährtin Romina Power.

Al Bano und Romina Power sind ein herrliches Gespann – obwohl sie abseits der Bühne ja schon seit 1999 (Scheidung nach 29 gemeinsamen Jahren) keines mehr sind. Das "Coppia d'oro", das Goldpaar, der 1980er, das mit Gassenhauern wie "Felicità" und "Sempre Sempre" nicht enden wollendes dolce far niente versprühte, dreht Seite an Seite seine Abschiedsrunde. Die allerletzte Tour, am 7. und 8.8. macht der Neusiedlersee auf Adria. Von der Musik wird sich der Barde aber niemals lösen.

"Kam als Schneewittchen, jetzt bin ich Pocahontas"

Vor dem Interview im Hotel "Le Méridien" plaudern die zwei über Rominas Sonnenhunger ("Ich kam einst als Schneewittchen nach Italien, jetzt bin ich Pocahontas"), Hündin Daisy ("Sie wurde in Wisconsin ausgesetzt. Ich las auf Facebook, dass sie ein Zuhause sucht. Seitdem ist sie immer bei mir") und den ersten Enkel Kai ("Er wurde in Kroatien geboren und ist zwei Monate alt"). Die Chemie zwischen den beiden passt trotz allem noch immer (oder vielleicht wieder): Romina, die gebürtige Kalifornierin darf Al Banos Englisch gerne und hartnäckig verbessern. Sie weiß dafür aber auch ganz genau, was er eigentlich sagen will.

Bereits im Juni verabschiedete sich das Duo auf der Seebühne Bregenz

Picture

Interview mit Al Bano und Romina Power

"Heute": Seelenheil, Urlaubsfeeling, „Felicità" – das entsteht, wenn Sie gemeinsam singen. Macht das die Sprache, sind's die Stimmen oder einfach Sie beide?

Romina Power: Ich glaube tatsächlich, dass die Vibration, die entsteht, wenn unsere Stimmen aufeinandertreffen, im Unterbewusstsein etwas auslösen. Es ist die Kombi. Und jeder, der diesen Ton hört, ist dann irgendwie glücklicher.

"Heute": Das Bild des „Coppia d'oro" ist seit Jahrzehnten in Stein gemeißelt – auch, wenn sich längst viel geändert hat. Wie lebt es sich denn mit diesem Image?

Romina: Das ist kein Image, das sind einfach wir.

"Heute": Hatten Sie trotz des enormen Erfolgs nie das Bedürfnis, irgendwie damit zu brechen? Wenn auch nur, indem Sie statt Italopop Heavy Metal hören oder Gin Tonic statt Rotwein trinken?

Romina: Bei einer Show in Italien sang Al Bano einmal „Felicità" und ich machte einen Rap dazu. Das war lustig. Bei Popsongs hat man nur eine bestimmte Anzahl von Wörtern zur Verfügung, aber ich hatte an dem Tag viel mehr zu sagen. Außerdem gab's diesen „Bruch" bereits: Ich war 15 Jahre weg von alldem. Ich habe gemalt, viel geschrieben und Zeit mit meiner Mutter verbracht.

Al Bano: Man kann im Kolosseum ein Fenster machen. Das geht, es wäre dann aber nicht mehr das Kolosseum. So ist das bei uns …

"Heute": Und trotzdem gehen Sie nach dieser Tour in Pension?

Al Bano: Nein, ich gehe nie in Pension, aber ja, es wird unsere allerletzte Tour sein. Wir beenden sie am 31.12. in Polen. Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich dann innehalten und verarbeiten, was passiert ist. Meine Ischämie, die Herzattacke, alles. Die Musik war immer meine Medizin, mein Zauberteppich, der mich von Erfolg zu Erfolg getragen hat. Von der harten Arbeit in den Weinbergen Süditaliens bis nach Mailand und weiter. Sie wird immer in meinem Leben sein. Immer.

"Heute": Allein weiterzumachen ist für Sie keine Option, Romina?

Romina: Nein, diese Idee gefällt mir nicht. Ich glaube, das wäre entsetzlich langweilig, ständig alleine zu sein, zu reisen und zu singen. Außerdem will ich mich nicht mit den vielen verrückten Leuten, auf die man im Showbiz trifft, alleine herumschlagen müssen. Ich will weiter malen und an meinem Musical schreiben. Ich möchte, dass es weltweit gespielt wird.

"Heute": Ich singe unter der Dusche "Sempre Sempre". Und Sie?

Romina: Die Beatles, Bob Dylan und neuerdings auch Coldplay.

Al Bano: Ich singe unter der Dusche da nicht. Da hab ich mit waschen genug zu tun.

"La Notte Italiana"

Begleitet von einem Orchester samt Chor werden die erfolgreichen Italo-Stars der letzten Jahre am 7. und 8.8. auf den Seebühne Mörbisch dabei sein: Neben dem erfolgreichsten italienischen Gesangs-Duo aller Zeiten, Al Bano & Romina Power, das seit drei Jahren ein fulminantes Comeback mit all seinen Hits von "Felicità" bis "Ci sarà" feiert, oder Toto Cutugno, der mit seiner unverwechselbaren Stimme unfassbare 15 Mal in San Remo teilnahm und mit "Insieme" oder "L?italiano" immer noch und auf alle Zeiten einen ewigen Sommer feiert. Ricchi e Poveri gelang 2012 ebenfalls mit ihrem neuen Album "Perdutamente Amore" ein großes Comeback und werden natürlich auch ihre Hits "Mamma Maria" oder "Che sarà" schmettern.

HIER gibt noch Karten