Österreich

Salafisten-Prediger soll am Sonntag in Wien reden

Ein salafistischer Prediger aus Bosnien soll am Sonntag in Wien einen Vortrag halten. Die FPÖ will dies mit allen gesetzlichen Mitteln verhindern.

Heute Redaktion
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Betende in einer Moschee.
Betende in einer Moschee.
Bild: iStock

Auf Einladung des Meidlinger bosnisch-muslimischen Kulturvereins "Ilum - Haus des Wissens" soll der Prediger Safet Kuduzovic laut Nachrichtenmagazin "profil" am Sonntag in Wien einen Vortrag halten. Kuduzovic gilt als führender Kopf der Salafisten-Szene. In Deutschland wird der Szene "die vollständige Umgestaltung von Staat, Gesellschaft und individuellem Lebensvollzug jedes einzelnen Menschen" vorgeworfen, so der Verfassungsschutz.

Kuduzovic, früher als "Gotteskrieger" betitelt, ist auf dem Balkan ein Verfechter der Scharia. Er forderte etwa die Steinigung als Strafe bei Verstößen gegen "gottgegebenes Recht". Er steht auch im Verdacht, junge Männer für den Dschihad in Afghanistan und Pakistan rekrutiert zu haben. Laut "Stuttgarter Nachrichten" unterhält der Prediger Kontakte

Tod für Beleidigung des Propheten

Zudem hat er bereits mehrfach junge Männer auf dem Balkan rekrutiert, sich am Heiligen Krieg, dem Dschihad, in Afghanistan und Pakistan zu beteiligen. Kuduzovic unterhält wie sein Mitredner Hajruddin Ahmetovic enge Verbindungen zu dem in Wien lebenden Islamisten Nedžad B., der 2017 bei einer Razzia in U-Haft gemommen wurde.

Kuduzovic soll laut Bericht im Jahr 1999 zu Gewalt gegen Juden aufgerufen und die Todesstrafe für die Schmähung des Propheten gefordert haben. Aktuellere Aufnahmen aus dem Jahr 2015 würden ebenso zeigen, dass der Prediger sich für die Todesstrafe bei Beleidigungen des Propheten ausspricht. Laut "profil" soll Kuduzovic am Sonntag in einer Favoritner Moschee reden.

FPÖ reagiert "entsetzt"

Das will die FPÖ verhindern. Entsetzt reagiert FPÖ-Chef Norbert Hofer auf die Meldung zum Auftritt. "Extremistische Hetzer, die im Namen des Islam widerliche Tiraden gegen Andersgläubige absondern, haben in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Ich erwarte mir daher von den zuständigen Behörden vollen Einsatz, um diesen Auftritt zu unterbinden", so Hofer.

Gegen Vereine, welche solche Prediger nach Österreich holen, müsse "mit der vollen Härte des Gesetzes vorgegangen werden, alle rechtlichen Möglichkeiten seien auszuschöpfen", so Hofer. "Wie wir aber wissen, sind die Gesetze für die Bekämpfung islamischer Extremisten derzeit nicht ausreichend. Besonders das Islam-Gesetz bietet keine ausreichende Handhabe." Eine im Regierungsprogramm verankerte Schaffung eines Strafgesetzes gegen den politischen Islam sei nicht umgesetzt worden. (rfi)