Influencer werden zu Musikern und Musiker zwangsläufig zu Influencern – den sozialen Medien kann man sich als Kunstschaffender kaum noch entziehen, sich selbst zur Marke machen ist eine tägliche Aufgabe. Songs werden da in weiterer Folge auch immer mehr den Gepflogenheiten auf TikTok und Co angepasst.
Beim österreichischen Musiker Salò ist das zwangsläufig auch so, aber irgendwie auch nicht. Denn obwohl die Songs seines neuen Albums "Problemzone Mensch", das kürzlich erschienen ist, allesamt nicht viel länger als zwei Minuten dauern, ist dies nicht aus Social Media erwachsen.
"Die Songlänge ist Zufall. Bei TikTok mache ich gar nichts", erklärt der Sänger im "Heute"-Talk. Trotzdem weiß er aber auch um die Vorteile der sozialen Medien: "Man kann sich Social Media als Künstler nicht entziehen. Mich würde es nicht geben, ohne Instagram. Ich habe am Anfang begonnen, mich dort zu promoten und mich in die Welt zu stellen."
Auf seinem neuen Album sind es wieder eingängige Songs geworden, die eine ganz spezielle Dynamik haben. Es ist vor allem sein bisher persönlichstes geworden: "Ich wusste irgendwann nicht mehr, was ich zu sagen habe - jetzt in Bezug auf Popkultur, Literatur und so weiter. Dann habe ich mich nach innen gekehrt. Mich privaten und persönlichen Themen gewidmet, die ich in allgemein verständliche Geschichten gepackt habe."
„Ich versuch' halt möglichst auf Plakatives zu verzichten“Salòim Gespräch mit "Heute"
Überwindung war dies für ihn jedoch keine, denn "Distanz ist mir eigentlich egal. Es geht mehr darum, dass ich find', dass Musik und Texte unterhaltsam sein sollen. Ich will keine Story herunter jammern und eine Selbstmitleidsgeschichte ablegen. Ich will immer das Große im Kleinen und das Kleine im Großen verstecken. Ich versuch' halt möglichst auf Plakatives zu verzichten."
In seinem neuen Album ist dem Wahl-Wiener dies überaus gelungen. Am 18. Dezember spielt er das letzte Konzert seiner Tour in der Wiener Arena. Die Tickets sind bereits ausverkauft.
