Salons zu, aber Wifi-Kosmetikkurs mit 20 Teilnehmern

Dienstleister wie Frisöre, Kosmetiker, Nagelstudios und anderer körpernahe Dienstleister sind wegen des Lockdowns derzeit geschlossen - viele kämpfen ums Überleben. 

"Einzel nein, Masse ja"

Doch ein Wifi-Kosmetik-Kurs mit rund 20 Teilnehmern fand am Dienstag in Währing statt. „Eine Frotzelei, Einzelsitzungen in Kosmetikstudios nein, Massensitzungen ja“, bringt es FP-General Michael Schnedlitz kurz auf den Punkt. "Im ÖVP-gesteuerten WIFI finden nämlich sogar Massensitzungen im Rahmen von mehreren Kosmetikerschulungen statt. Eine Teilnehmerin hat davon geheim ein Foto gemacht", so der FP-Mann weiter.

Fotografierverbot 

„Uns wurde extra gesagt, dass Fotografieren strengstens verboten ist. Weil das was wir mit 20 Teilnehmern abhalten, für Unternehmer auch in Einzelsitzungen sofort zur Strafe führe", so eine Teilnehmerin.

Das sagt Wifi

Das Wifi verfolgt derzeit auf Nachfrage folgenden Ansatz bei Kursen: "Präsenz-Termine werden, soweit möglich, auf virtuell umgestellt oder ausgesetzt. Wenn ausschließlich Präsenz möglich ist, dann gilt für bereits gestartete Ausbildungen, dass wir mit Terminverschiebungen für Vor-Ort-Termine warten, bis klar ist ab wann diese wieder möglich sind. Und für noch nicht begonnene Ausbildungen, dass wir auf das Sommersemester ausweichen."

Im Prüfungswesen gilt laut Wifi: "Prüfungen (intern wie extern) werden auf virtuell umgestellt oder der Prüfungsmodus wird umgestellt, damit die Feststellung eines Prüfungsergebnisses virtuell möglich ist. Wo dies unter keinen Umständen möglich ist, wird verschoben."

Das betreffe den überwiegenden Teil des Wifi-Angebots. Einzelne Ausnahmen davon sind ausschließlich Ausbildungen, die dem Passus "unbedingt erforderliche berufliche Aus- und Fortbildungszwecke und für berufliche Abschlussprüfungen" zuzurechnen sind. 

Ausnahmen

Das WIFI Wien gehe mit diesem Passus sehr restriktiv und verantwortungsvoll um, erweitert die Möglichkeit von Präsenzveranstaltungen aber für Kurse, die folgenden Kriterien entsprechen: "Kurs bereitet auf Lehrabschluss, Meister-Befähigungsprüfung oder Selbstständigkeit vor oder entspricht der Aus- und Weiterbildung von Berufsgruppen im Sinne der Systemerhaltung (Notdienste, Pflege, medizinische Berufe etc.) oder Präsenzunterricht ist behördlich vorgegeben (war zwischenzeitlich in der Berufsreife der Fall) und die Präsenzteile dieser genannten Veranstaltungen können aus didaktischen Gründen nicht virtuell abgehalten werden oder die teilnehmende Zielgruppe verfügt nicht über das entsprechende Equipment, an Distance Learning-Angeboten teilzunehmen. Für alle Präsenzveranstaltungen gelten die bekannten Verhaltensregeln sowie zusätzlich die gängigen Branchenregeln", so eine Sprecherin auf Anfrage.