Aus der Traum vom Achtelfinale! Nach der 0:3-Niederlage gegen Real Madrid ist der Klub-WM-Trip für Red Bull Salzburg zu Ende. Doch auch ohne Aufstieg sagt Thomas Letsch, Trainer des österreichischen Vize-Meisters: "Natürlich sind wir traurig, aber wir können erhobenen Hauptes heimfliegen."
Real Madrid sicherte sich mit dem 3:0-Sieg in der Nacht auf Freitag den Gruppensieg und trifft nun auf Juventus Turin. Weil Al-Hilal parallel mit 2:0 gegen Pachuca gewann, blieb Salzburg trotz guter Leistungen nur Rang drei – und damit das frühe Turnier-Aus im neuen XL-Format der FIFA-Klub-WM.
Mit einem Sieg gegen Pachuca und einem Achtungserfolg gegen Al-Hilal waren die "Bullen" vor dem Showdown gegen Real voll im Rennen ums Weiterkommen. Gegen den spanischen Rekordmeister fehlte es dann aber vor allem in Halbzeit eins an Mut. "Wir waren zu passiv, haben die Bälle zu schnell verloren", kritisierte Letsch. Vinicius Junior bestrafte das mit zwei Scorerpunkten vor der Pause – das zweite Tor nach einem Diambou-Schnitzer kurz vor dem Pausenpfiff.
Doch Salzburg zeigte Moral. Nach der Pause übernahm der österreichische Vertreter phasenweise sogar das Kommando. Die Chancen waren da, ein Tor blieb aber aus. "Real hat uns gezeigt, was Effizienz bedeutet", so Letsch. Ein Konter besiegelte mit dem 0:3 endgültig das Aus – trotz einer passablen Expected-Goals-Bilanz (1,14:1,69).
Salzburg überzeugte im Turnierverlauf nicht nur sportlich. Das Team wirkte trotz einer langen Saison und vieler Rückschläge als geschlossene Einheit, was auch abseits des Platzes sichtbar wurde. Gemeinsame Ausflüge, Stadionbesuche und Sightseeing in New York und Washington sollten das Gruppengefüge stärken – anscheinend mit dem gewünschten Erfolg.
"Eine Mannschaft wächst hier neu zusammen", freute sich Sportdirektor Rouven Schröder. Und auch Letsch sah in der Klub-WM mehr als nur sportliche Erkenntnisse: "Wir können viel mitnehmen – unser Pressing, unsere Mentalität, unser Mut. Es war ein sehr gutes Turnier."
