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Sturm fertigt Wolfsberg ab – Salzburg blamiert Ried 7:1

Meister Red Bull Salzburg fegt die SV Ried mit 7:1 vom Platz. Sturm Graz feierte einen souveränen 4:1-Erfolg in Wolfsberg.

Sebastian Klein
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Wolfsberg ging gegen Sturm unter.
Wolfsberg ging gegen Sturm unter.
Gepa

Der amtierende Meister setzte am Sonntag ein Ausrufezeichen. Salzburg deklassierte die SV Ried in der zweiten Runde der Bundesliga mit 7:1 und übernahm damit die alleinige Tabellenführung. Am ersten Spieltag hatten die Bullen Sturm Graz geschlagen.

Die Blackys konnten ihrerseits mit dem ersten Saisonsieg überzeugen. Sturm schlug den Wolfsberger AC im Parallelspiel auswärts mit 4:1.

Salzburger Schützenfest

Sieben Stück! Salzburg agierte im ersten Heimspiel der Saison meisterlich, fertigte Ried vor 10.058 Zusehern ab. Dabei hielten die Oberösterreicher lange dagegen. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit eröffnete der 18-jährige Benjamin Sesko den Torreigen (37.). Noch vor dem Pausenpfiff erhöhte Rasmus Kristensen auf 2:0 (41.).

Nach dem Seitenwechsel brachen bei den Gästen dann alle Dämme. Die "Wikinger" konnten den rollenden Angriffen der Bullen kaum was entgegensetzen. Karim Adeyemi schnürte einen Doppelpack (52./62.). Kapitän Andreas Ulmer stellte auf 5:0 (78.). Über den Ehrentreffer von Philipp Pomer konnten sich die Gäste nur wenig freuen und das auch nur kurz. Sesko traf ein zweites Mal (91.), Noah Okafor sorgte für den Endstand (93.).

Ried-Keeper Samuel Sahin-Radlinger musste zwar sieben Mal hinter sich greifen, lieferte dennoch ein gutes Spiel ab. Salzburg verzeichnete unglaubliche 28 Torschüsse.

Trainer Matthias Jaissle startete stark in seine Amtszeit in der Mozartstadt. Er folgt Jesse Marsch im Sommer als Salzburg-Trainer nach.

Sturm dreht nach Rückstand auf

In Wolfsberg hatte für die Gastgeber zunächst ebenfalls alles nach Plan begonnen. Dominik Baumgartner brachte den WAC gegen Sturm bereits in der 15. Minuten in Führung. Das Team von Trainer Robin Dutt sollte aber noch vor der Pause in ein Debakel schlittern. Jakob Jantscher lief zur Höchstform auf.

Bei zwei Standard-Situationen bereitete er zunächst Gregory Wüthrich den Ausgleichstreffer (25.), dann Otar Kiteishvili das 2:1 vor (31.). Davon geschockt, fingen sich die Kärntner nur eine Minute später den dritten Gegentreffer ein. Dieses Mal durfte Jantscher selber jubeln (32.). WAC-Schlussmann Manuel Kuttin hatte sich zuvor gegen Ivan Ljubic verschätzt, das Gegentor durch einen groben Goaliefehler ermöglicht.

Sommer-Neuzugang Daniel Affengruber sorgte wenig später für die Vorentscheidung und den späteren Endstand (37.) – Jantscher leistete seinen dritten Assist.

Zum Saisonauftakt hatte Wolfsberg im Kärntner Derby gegen Aufsteiger Klagenfurt ein 1:1 geholt.

Stimmen Salzburg gegen Ried

Matthias Jaissle (Trainer FC Red Bull Salzburg):
…nach dem Sieg bei "Sky Sport Austria": "Entscheidend war, dass wir unsere PS von der ersten Minute auf die Straße bekommen haben. Ein sehr verdienter Sieg heute."

…angesprochen auf die Tormannposition: "Es gibt keine klare Nummer 1. Ich habe es den beiden schon vor der Saison kommuniziert. Es wird ein ganz normales Leistungsprinzip auch da gelten."

Benjamin Sesko (FC Red Bull Salzburg):
…nach seinen ersten Bundesligatoren: "Es bedeutet richtig viel für mich. Ich liebe es, für das Team zu kämpfen, wir sind richtig zusammengewachsen und jede Chance bedeutet mir extrem viel."

Karim Adeyemi (FC Red Bull Salzburg):
…nach seinem Doppelpack: "Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft auch helfen konnte. Nächster Sieg. Fokus auf nächste Woche."

…angesprochen auf seine aktuelle Form: "Ich genieße es sehr. Es läuft super gut, so kann es weitergehen."

Andreas Heraf (Trainer SV Ried):
…nach dem Spiel: "Die Packung ist berechtigt, weil Salzburg einfach so drückend überlegen war."

Samuel Sahin-Radlinger (SV Ried):
…nach der Niederlage: "Schon ab der 60. Minute habe ich mir gewünscht, dass der Schiri bald abpfeift. Da hat es irgendwie angefangen, dass wir in dieses Debakel hineinschlittern."

Stimmen zu Wolfsberg gegen Sturm

Robin Dutt (Trainer WAC):
…angesprochen auf das mangelnde Defensivverhalten seiner Mannschaft bei Standards: "Wir haben in der Vorbereitung kein Gegentor nach einem Standard kassiert und heute drei in kurzer Zeit. Das erlebt man auch nicht alle Tage."

Christopher Wernitznig (WAC):
…nach der Niederlage auf die Frage, was Sturm Graz heute besser gemacht hat: "Ganz klar die Standardsituationen. Wir haben drei Tore aus Standardsituationen bekommen – so kann man sich einfach nicht präsentieren gegen Sturm Graz, wo wir wissen, dass sie gute Standards schießen."

Dominik Baumgartner (WAC):
…angesprochen auf die heutige Standardschwäche: "Es steht zweimal einer ganz allein. Dann ist es nicht mehr das Schwierigste für den Gegner, dass er einköpft. Wir haben eigentlich eine Manndeckung. Das war in diesem Fall nicht so."

…über das Ergebnis: "Natürlich war Sturm die bessere Mannschaft. Aber wir haben trotzdem drei Standardtore bekommen und ein sehr unglückliches Tor. Das heißt nicht, dass das Ergebnis so eindeutig war vom Spiel, wie es im Endeffekt ausschaut."

Mario Leitgeb (WAC) in der Halbzeitpause:
…angesprochen auf den Pausenrückstand: "Die Standards von Jantscher haben uns das Leben schwer gemacht. Er weiß genau, wie er die Bälle reinspielen muss."

Christian Ilzer (Trainer SK Sturm Graz):
…nach dem Spiel: "Ich bin sehr zufrieden. Vor allem in der ersten Halbzeit war es eine grandiose Leistung. Es war ein rundes Bild und ein überragendes Fußballspiel in der ersten Halbzeit. In der zweiten, bis auf die ersten fünf Minuten, haben wir es dann souverän runtergespielt."

…über die Verletzung von Jakob Jantscher: "Ich habe ihn nach dem Spiel bei den Fans gesehen. Er hat eine blutige Schramme auf der Achillessehne. Es wird sicherheitshalber angesehen werden, aber wie ich ihn jetzt gesehen habe, denke ich, wird er fürs nächste Spiel wieder fit sein."

Stefan Hierländer (SK Sturm Graz):
…nach dem Spiel: "Die Freude ist sehr groß. Heute war der Sieg verdient, wir hätten zweite Hälfte noch mit mehr Nachdruck spielen können, aber grundsätzlich bin ich zufrieden mit der Leistung der Mannschaft."

…über die heutige Leistung von Jakob Jantscher: "Wir brauchen einen Jantscher in so einer Form. Der Arnautovic hat einmal gesagt: Shampoo. Ich sage wieder Shampoo, vor der Leistung vom Jantscher."

Die Aufstellungen

Salzburg: Köhn - Kristensen (70. Capaldo), Solet, Wöber, Ulmer (81. Guindo) - Junuzovic (63. Camara) - Sucic, Aaronson (64. Bernede), N. Seiwald - Adeyemi (70. Okafor), Sesko

Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier, Reiner (81. Lackner), Plavotic, Lercher - Stosic, Ziegl, Offenbacher (46. Jovicic) - Satin (68. Bajic), S. Nutz (68. Pomer) - Chabbi (67. Valdir)

Wolfsberg: Kuttin - Dedic, D. Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer - Taferner, Wernitznig - Röcher, Liendl (72. Peretz), Vizinger (46. D. Gugganig) - Baribo (71. Dieng).

Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic (72. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante - Hierländer (88. Geyrhofer), Gorenc-Stankovic, Ljubic (72. Prass), Kiteishvili (88. Kuen) - Yeboah, Jantscher (62. Sarkaria).

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