Österreich
Salzburger Labor wertet PCR-Tests aus Niederlanden aus
Jenes Labor, das mit der 24-Stunden-Auswertung von PCR-Gurgeltests aus Salzburg, Ober- und Niederösterreich strauchelt, wertet Tests aus Holland aus.
Medienberichte über regelmäßige, spätabendliche Landungen am Flughafen Salzburg – als "medizinisch notwendig" deklariert– dürften stimmen. Ein Anrainerverband des Flughafens hatte dagegen protestiert, da die kleinen Business-Maschinen teilweise sogar nach 23 Uhr angekommen sein sollen. Die Fracht der Flugzeuge erstaunt: PCR-Test-Kits aus den Niederlanden.
Test-Kits aus Holland
Diese werden zur Auswertung extra nach Österreich eingeflogen, da in den Niederlanden ein Engpass an Maschinen bestehe. Das bestätigte Marco Herten, Sprecher des Novogenia-Testlabors in Eugendorf (Sbg.) im Gespräch mit "Heute". Das Labor, das auch PCR-Gurgeltests aus Salzburg, Ober- und Niederösterreich auswertet, springt für das Nachbarland mit "Maschinenengpass" ein.
Kein Einfluss auf Gurgeltests
"Die behördlichen Tests kommen in Mikroampullen und sind bereits labortechnisch vorbereitet. Wir müssen die Tests nur in unsere Maschinen werfen, sechs Stunden später spuckt der Computer ein Ergebnis aus, das sofort in die Niederlanden gesendet wird."
Dies habe aber keinen Einfluss auf die Auswertung österreichischer Tests, bekräftigte er. Die Verzögerungen, über die besonders Menschen aus Salzburg und Oberösterreich klagen, seien allein der "dynamischen Situation" geschuldet.
Nicht immer korreliere nämlich der Pandemieverlauf mit der Anzahl der abgegebenen Proben. "Es ist komplex. Spitzen sind sehr schwer vorauszusagen und entstehen etwa auch durch Feiertage oder Urlauber, die für eine Heimkehr ein PCR-Ergebnis zum Wochenende brauchen", erklärte er.
Omikron stellt Labor vor Schwierigkeiten
Wegen Omikron müssen aktuell aber viele Poolings von Proben aufgelöst werden (Anm.: aktuell werden bei Novogenia rund fünf Proben gemeinsam ausgewertet, erst bei einem positiven Ergebnis in dieser Gruppe werden alle einzeln nachgetestet). Das sorge mitunter für Verzögerungen. Außerdem seien auch im Labor durch Infektionen zuletzt Ausfälle beim Personal vorgekommen.
Das und die schwierigere Logistik im ländlichen Raum im Vergleich zu Wien sorge dafür, dass man es nicht immer schaffe binnen 24 Stunden ein Ergebnis vorlegen zu können. An der Optimierung werde aber nachdrücklich gearbeitet, heißt es.
