Österreich

Salzburgs Polizei sprengte drei Rauschgift-Ringe

Heute Redaktion
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Die Salzburger Polizei hat in jüngster Zeit gleich drei internationale Drogenringe zerschlagen. In Summe wurden 37 Verdächtige festgenommen und 32,5 Kilo verbotene Suchtmittel im Verkaufswert von 1,4 Millionen Euro sichergestellt. Insgesamt wurde den Dealern der Handel von 170 Kilo Drogen im Wert von zumindest 2,6 Millionen Euro nachgewiesen, "wobei das sehr konservativ gerechnet ist", sagte Landespolizeidirektor Franz Ruf am Donnerstag.

Die Salzburger Polizei hat in jüngster Zeit gleich drei internationale Drogenringe zerschlagen. In Summe wurden 37 Verdächtige festgenommen und 32,5 Kilo verbotene Suchtmittel im Verkaufswert von 1,4 Millionen Euro sichergestellt. Insgesamt wurde den Dealern der Handel von 170 Kilo Drogen im Wert von zumindest 2,6 Millionen Euro nachgewiesen, "wobei das sehr konservativ gerechnet ist", sagte Landespolizeidirektor Franz Ruf am Donnerstag.

Mit der Präsentation der Erfolge hat die Polizei auf einen Salzburg-Besuch der Innenministerin gewartet. Und so konnte heute Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die "höchst professionelle Arbeit" der Salzburger Ermittler loben: "Da sind wirklich große Fische ins Netz gegangen." Im Prinzip haben die Kriminalisten drei verschiedene Gruppierungen ausgehoben, wobei die Ermittlungen zum Teil schon eineinhalb Jahre lang angedauert haben.

Crystal Meth aus Tschechien

Im ersten Fall hat die Polizei am 9. Juni 2013 fünf Vietnamesen festgenommen, welche die synthetische Droge Crystal Meth aus Tschechien nach Salzburg gebracht haben. Ein Kilo dieses noch neuen Suchtgiftes, das sehr rasch zum totalen Verfall der Konsumenten führt, wurde beschlagnahmt. Der Verkaufswert beträgt 80.000 bis 120.000 Euro, wobei die Substanz aufgrund seines hohen Reinheitsgehaltes noch deutlich gestreckt werden hätte können. Vor zwei Wochen nahm die Polizei in Tschechien vier weitere Vietnamesen fest und stellte ebenfalls ein Kilo Crystal Meth sicher.

Cannabis aus Marokko

Beim zweiten Fall, der "Operation Sisha", führten die Spuren zur sogenannten Algerien-Connection, sagte Karl-Heinz Pracher, der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Salzburg. 17 Täter wurden festgenommen, ein weiterer Verdächtiger konnte aus einem Krankenhaus fliehen und setzte sich ins Ausland ab. Der Haupttäter und vier Dealer aus Algerien und Tunesien lieferten von Marokko große Mengen Drogen nach Salzburg, die Polizei geht von 150 Kilo Cannabis, 200 Gramm Kokain und kleine Mengen Speed im Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro aus. Die Dealer brachten die Suchtmittel über zehn Unterhändler in Umlauf, rund 80 Abnehmer wurden ausgeforscht. Die Kriminalisten ermittelten seit Sommer 2012; damals wurden bei einer Übergabe vier Verdächtige festgenommen und 15 Kilo Cannabisharz und 200 Gramm Kokain sichergestellt. Wert: 200.000 Euro.

Drogenlager in Hallein

Im dritten Fall zog schließlich ein Geschäftsmann in Hallein die Fäden, der vor Jahren während eines Gefängnisaufenthaltes in Deutschland seine rund zehn späteren Mittäter kennengelernt hatte. Als Drogenbunker und Umschlagplatz diente eine Lagerhalle in Hallein. Die Beamten beschlagnahmten bei 19 Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern Suchtmittel (2,6 Kilo Kokain und zehn Kilo Cannabis) um eine Million Euro, 130.000 Euro Bargeld, drei hochpreisige Fahrzeuge, Sparbücher, Schmuck und Waffen. Elf Verdächtige wurden festgenommen. In diesem Fall geht Pracher davon aus, dass noch weitere Hausdurchsuchungen und möglicherweise auch noch Festnahmen erfolgen werden.

Der Salzburg-Tag Mikl-Leitners war mit dieser Präsentation aber noch nicht zu Ende: Gleich im Anschluss übergab die Ministerin ein neues Polizeiboot, das auf dem Wolfgangsee zum Einsatz kommen wird. Und am Nachmittag wird sie mit Landespolizeidirektor Ruf in Werfen-Stegenwald noch ein laut Polizei in Österreich einzigartiges Polizei-Einsatztrainingszentrum eröffnen.