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Samsung stellt stärkstes Smartphone aller Zeiten vor

Samsung hat am Mittwoch seine neuen Galaxy-Note-Smartphones vorgestellt. Herzstück ist das Samsung Galaxy Note 20 Ultra mit Top-Ausstattung.

Rene Findenig
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    Das Flaggschiff Samsung Galaxy 20 Ultra in seiner vollen Pracht. Die Handys sind noch höher und dicker, aber nicht breiter geworden,...
    Das Flaggschiff Samsung Galaxy 20 Ultra in seiner vollen Pracht. Die Handys sind noch höher und dicker, aber nicht breiter geworden,...
    Samsung

    Samsung will es mit der neuen Note-Smartphone-Serie wissen. Zwei Modelle der Stift-Smartphones haben die Südkoreaner am Mittwoch beim "Unpacked"-Event online präsentiert, das Samsung Galaxy Note 20 und das Samsung Galaxy Note 20 Ultra. Auffällig: Die Handys sind noch höher und dicker, aber nicht breiter geworden, die Displayränder sind beinahe vollständig verschwunden, der im Gerät versenkbare Stift ist von der rechten auf die linke Geräte-Unterseite gewandert, die Lautstärke- und Power-Tasten dafür an die rechte Seite, und das Kameramodul nun eckiger ausgefallen.

    Im Inneren der neuen Galaxy Note 20 gibt es eine Top-Ausstattung: In Europa kommt der Exynos 990 Chip zum Einsatz, dazu gibt es je nach Ausführung acht oder zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher. Der interne Speicher ist ebenso riesig und bietet je nach Modell 256 oder 512 Gigabyte Platz. Wem das nicht genug ist, kann ihn per Speicherkarte auf bis zu ein Terabyte erweitern. Damit besitzt das Smartphone teils mehr Speicher als ein durchschnittlicher Laptop.

    Note wird zum Xbox-Phone

    Dies soll die Note-Serie aber auch brauchen, denn eine Partnerschaft von Samsung mit Microsoft bietet nicht nur Office- und Outlook-Dienste am Handy, sondern macht vor allem das Ultra auch zum Gaming-Gerät. Je nach Modell und Region sollen Käufer einen zeitlich begrenzten Zugang zum Xbox Game Pass Ultimate bekommen. Damit lassen sich am Smartphone anfangs mehr als 100 Xbox-Games über die "Project xCloud" von Microsoft am Smartphone zocken.

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    Das Note soll dabei besonders niedrige Latenzen aufweisen, ein Xbox-Controller kann drahtlos verbunden werden. Zudem lassen sich alle Samsung-TVs ab dem Jahr 2019 mit dem Note zum Arbeiten oder Zocken koppeln. Entsprechend auf Gaming ausgelegt soll auch das Display sein. Das Ultra verfügt über einen riesigen, beinahe randlosen 6,9 Zoll Bildschirm, der mit 120 Hertz umgehen kann und bis zu 25 Prozent heller als der Vorgänger sein soll. Je nach Inhalt soll das Display sich automatisch an die Tätigkeit anpassen sich also selbst justieren, während man spielt oder arbeitet. Die maximale Auflösung des Ultra-Bildschirms liegt bei 3.200 x 1.440 Pixel (508 ppi).

    Neues Gorilla Glass im Einsatz

    Immer noch 60 Hertz unterstützt das Standard-Note-20 bei einer Bildschirmgröße von 6,7 Zoll und einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixel. Während sich beim Ultra das Display um die Seitenkanten biegt und an Ober- und Unterseite ein minimaler Rand erkennbar ist, gibt es bei Note 20 ein ebenes Display mit kleinen Rändern an allen Seiten. Beide Modelle verfügen über einen Fingerabdrucksensor unter dem Display sowie über eine 10-Megapixel-Frontkamera. Das Note 20 schützt vorne Gorilla Glass 5 und hinten eine "Premium"-Kunststoffrückseite, beim Ultra kommt auf beiden Seiten das neue Gorilla Glass Victus zum Einsatz, das doppelt so kratzfest wie Gorilla Glass 5 sein und Stürze aus zwei Metern Höhe abfangen können soll.

    Bei der Hauptkamera verfügen beide Geräte über eine 12-MP-Ultraweitwinkelkamera, der Rest unterscheidet sich. Das Note 20 knipst außerdem mit einer 12-MP-"Dual Pixel" (f/1.8) Hauptlinse und einer 64-MP-Tele-Linse, die dreifachen Hybrid-Zoom und 30-facen digitalen "Space Zoom" ermöglicht. Beim Ultra gibt es dafür Superlativen: Hinzu kommen eine 108-MP-Hauptkamera und eine ganz neue 12-MP-Telekamera sowie ein neuer Hybrid-Laserfokus. Zoom-Aufnahmen sind damit 5-fach optisch und 50-fach digital möglich. Damit streicht Samsung den 100-fachen Zoom des Galaxy S20 Ultra. Videoaufnahmen sollen bis zu 8K bei 24 Bildern pro Sekunde möglich sein, ein neues Mikro soll zudem Geräuschquellen erfassen.

    Bedenken bei der Anordnung

    Wie gewohnt von der Serie steckt im Gehäuse ein Stift, der S-Pen. Dieser wurde überarbeitet und hat nun eine Reaktionszeit von neun Millisekunden – um 40 Prozent schneller als der Vorgänger. Ungewohnt ist, dass der Stift nun auf der linken statt der rechten Unterseite im Smartphone steckt. Weil der Stift nun links unten und die Tasten nun rechts an der Seite zu finden sind, sorgte die Präsentation für Bedenken einiger Nutzer, was die Handhabung betrifft. Da das Gerät meist in der linken Hand gehalten und mit der rechten Hand bedient wird, könnte man mit den Fingern unabsichtlich die Tasten auslösen, so die Sorge. Ob dies zum Problem werden kann, muss ein Praxis-Test zeigen.

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    Zurück zum Stift: Dieser wird für Samsung vom Schreib- zum Navigationsgerät. Mit fünf Stift-Gesten lassen sich Funktionen wie die zuletzt geöffneten Apps aufrufen, das neue Samsung Notes Sync gleicht die geschriebenen Inhalte auf verschiedenen Geräte ab und die verbesserte Handschrifterkennung soll selbst die schlimmste Klauenschrift begradigen und lesbar machen. Trotz Stift-Öffnung und USB-C-Ladeanschluss sind die Notes nach IP68 Staub- und Wasser-dicht. Neu sind teils die Farben: Das Note 20 kommt in mattem Grün, Grau oder Bronze mit passendem Stift, das Ultra in mattem Schwarz- Bronze oder Weiß. Das neue "Haze Finish", wie Samsung es nennt, soll Fingerabdrücke auf der Oberfläche verhindern.

    Preise starten bei 949 Euro

    Beide Modelle werden WiFi 6 unterstützen und auf Android 10 mit Samsung One UI laufen. Vom Noten 20 wird es Modelle mit 4G- und 5G-Unterstützung geben, das Ultra kommt nur in einer 5G-Variante. Stark zeigen sich die Akkus mit 4.300 (Note 20) und 4.500 Milliamperestunden (Note 20 Ultra). 25-Watt-Schnellladen sollen den Akku in 30 Minuten mehr als 50 Prozent füllen, kabelloses Laden funktioniert mit 15 Watt, Gerät-zu-Gerät-Laden mit 4,5 Watt. Einer der Kritikpunkte an den Flaggschiffen, denn Konkurrenten bieten bereits Schnellladung mit 40 Watt und kabelloses Laden mit 25 Watt an. Bemängelt wird außerdem der Preis, vor allem in Hinsicht auf das normale Note 20 mit Kunststoffrückseite, diese allerdings fühlt sich extrem hochwertig an.

    Das günstigste Gerät ist das Note 20 in der 4G-Variante mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher um 949 Euro, für die 5G-Variante zahlt man 100 Euro drauf. Das Samsung Galaxy 20 Ultra gibt es mit 256 GB Speicher und 12 GB RAM ab 1.299 Euro und mit 512 GB Speicher mit 12 GB RAM ab 1.399 Euro. Alle Modelle werden ab dem 21. August verfügbar sein. Neben den neuen Galaxy-Note-Modellen bringt Samsung auch weitere Gadgets auf den Markt.

    Tablet, Smartwatch, Kopfhörer

    Bei den Tablets erscheinen neu das Samsung Galaxy Tab S7 und S7+ mit je 128 GB internem Speicher in Bronze, Schwarz oder Silber. Bei den Displays bieten die Modelle LCD mit elf Zoll und AMOLED mit 12,4 Zoll. Deutlichste Änderungen: Die Frontkamera findet sich nun in der Mitte am oberen Bildschirmrand. Das S7 startet bei 699 Euro (WiFi) und reicht bis 799 Euro (LTE), das S7+ startet bei 899 Euro (WiFi) und reicht bis 1.099 Euro (5G).

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    Neu gibt es auch die Galaxy Watch 3 in zwei Größen (41 und 45 Millimeter) bereits ab 7. August. Trotz schmälerem, kleineren und leichterem Auftreten ist das Display gewachsen, der Rand geschrumpft. Neu dabei sind eine Blutsauerstoff-Messung und Sturz-Erkennung für einen automatischen Notruf. Die Uhr analysiert außerdem die Lauf-Form und soll so zum Training beitragen. Die Bluetooth-Varianten kosten 429 und 459 Euro, die LTE-Modelle 479 und 509 Euro.

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    Wiederum am 21. August erscheinen die Bohnen-förmigen Kopfhörer Galaxy Buds Live um 189 Euro. Sie haben erstmals eine aktive Geräuschunterdrückung an Bord. Dabei können Umgebungsgeräusche unter einem Frequenzbereich von 700 Hertz um bis zu 97 Prozent reduziert werden. Das bedeutet: Motorenbrummen und Co. werden ausgeblendet, die Stimme eines Gesprächspartners allerdings soll klar und verständlich bleiben.

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    Und auch ein neues Foldable kommt. Das neue Galaxy Z Fold2 5G soll die Stärken de des Galaxy Fold und des Galaxy Z Flip in einem Gerät verinen. Die zwei nahezu rahmenlosen Infinity-O-Displays mit 6,2 Zoll (Frontdisplay) und 7,6 Zoll (Hauptdisplay) sind größer als die Bildschirme des Galaxy Fold. Anwendungen wie Google Maps und Co. passen sich direkt an das außergewöhnliche Displayformat an. Das Galaxy Z Fold2 erscheint in den Farben Schwarz und Bronze. Bei den technischen Daten, dem Preis und dem Erscheinungstermin des Galaxy Z Fold2 5G hielt sich Samsung noch bedeckt.