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Samsung Galaxy S20 FE im Test: Von Fans, für alle

2020 war das Samsung-Jahr, der Hersteller trumpfte mit den Galaxy-S20- und Note-20-Serien groß auf. Doch das Beste kommt traditionell zum Schluss.

Rene Findenig
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Eigentlich hatte Samsung das Smartphone-Jahr für Beobachter ja bereits super hinter sich gebracht: Die erwarteten S20- und Note-20-Handys fuhren bei den Tests Spitzenwerte ein, mit dem neuen Falthandy Galaxy Z Fold2 5G hatte man zudem einen innovativen und eindrucksvollen Nachfolger des hauseigenen Falt-Smartphones präsentiert. Überraschend zauberte Samsung nun aber nicht nur ein neues Smartphone aus der Tasche, sondern auch eines, das das wohl interessanteste Handy der Jahres für den Durchschnittsnutzer ist.

Es handelt sich um das Samsung Galaxy S20 FE, wobei die Abkürzung für "Fan Edition" steht. Der Grund: Samsung will beim neuen Handy auf seine Fans gehört haben und allerlei Kundenwünsche im S20 FE untergebracht haben. Tatsächlich zeigt der Test: In so gut wie allen Kategorien kann das neue Smartphone mit den teils weit über 1.000 Euro teuren Konkurrenten – auch Samsung-intern mit dem S20 Ultra und dem Note 20 Ultra – mithalten, bei weit tieferem Preis.

Bunt und preiswert gestaltet

Ab 649 Euro gibt es das Smartphone mit 4G/LTE und 128 GB internem Speicher, 70 Euro mehr werden für 256 GB fällig, 5G-Modelle werden noch später im Jahr folgen. Damit liegt das Samsung Galaxy 20 FE ganze 700 Euro unter günstigsten Version des Galaxy S20 Ultra und noch immer 350 Euro unter dem bisher günstigsten S20-Modell. Wer deshalb an ein sehr abgespecktes Lite-Smartphone denkt, irrt aber gewaltig, denn sowohl Design, als auch Technik überzeugen vollkommen.

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Heute

Zuallererst fällt auf, dass es bei der Fan Edition bunt zugeht: Das S20 FE ist nicht in Standard-Farben zu haben, sondern in Rot, Orange, Lavendel, Minze, Navy (Testgerät) und Weiß. Samsung hat auch die Modellpolitik des zuletzt angekündigten Note 20 übernommen: Auf der Rückseite des Geräts kommt Kunststoff statt Glas zum Einsatz. Das fühlt sich nicht ganz so hochwertig an, aber auch nicht nach Billig-Handy – und das matte Design hält Fingerabdrücke gut fern, während das Smartphone gleichzeitig robuste Stürze übersteht und Kratzer verkraftet.

Tolle Display-Qualitäten

Das 6,5 Zoll große OLED-Display auf der Vorderseite besitzt oben eine mittige Punchole-Ausnehmung für die Frontkamera und einen etwas größeren, schwarzen Display-Rahmen. Das beruht darauf, dass das Gerät nicht einen seitlich abegrundeten Bildschirm besitzt, sondern das Display an den Rändern flach abschließt und nur der Rahmen abgerundet wurde. Wer die Displayränder in Kauf nimmt, wird mit einem sichereren Halt des Smartphones beloht – es liegt weit besser in der Hand als Smartphones mit abgerundeten Display-Kanten.

Die Display-Auflösung wurde im Vergleich zu den absoluten Flaggschiffen auf Full-HD+ mit 1.080 x 2.400 Pixel (405 ppi) abgespeckt, bietet aber die 120-Hertz-Bildwiederholrate der Flaggschiffe und zeigt sich auch abseits davon top. Die Helligkeit lässt sich überraschend hoch regeln, was auch bei hellster Sonneneinstrahlung Inhalte noch lesbar macht. Farben, Kontraste und Schärfe sind ebenfall toll – generell wird dem Nutzer ohne technische Messungen der Unterschied zwischen den Ultra-Modellen und dem Samsung Galaxy S20 FE mit freiem Auge nicht auffallen.

Großer Akku verbaut

Zwischen 4G- und 5G-Variante gibt es beim Gerät nicht viel Unterschiede: Neben dem 5G-Modem besitzt das 5G-Modell auch noch einen Qualcomm Snapdragon 865 Prozessor, das 4G/LTE-Modell läuft dagegen auf einem Samsung Exynos 990 Chip. Dazu kommen jeweils sechs GB Arbeitsspeicher, was das Smartphone flüssig durch alle Apps und sogar Mobile Games bringt. Mit 4.500 Milliamperestunden ist der Akku zudem so groß ausgefallen, dass der durchschnittliche Nutzer fast über zwei Tage kommt, im Dauerbetrieb hält es zwölf Stunden durch.

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Die Ladezeit (mit 25 Watt) ist mit rund 90 Minuten gut, allerdings nicht überragend, dafür kann das Samsung Galaxy S20 FE auch kabellos geladen werden. Auch praktisch: Der Dual-SIM-Slot kann entweder für zwei SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine microSD-Karte zur Speichererweiterung verwendet werden. Als Betriebssystem kommt Android 10 mit der Samsung-Benutzeroberfläche OneUI 2.5 zum Einsatz. Die ist weiterhin Geschmackssache, aber zeigt sich nun weit aufgeräumter und übersichtlicher als bei vorangegangenen Modellen.

Kamera als wahre Stärke

Verbindungen wie Bluetooth 5.1 und WiFi 6 sind auf dem neuesten Stand – und die integrierten Lautsprecher kommen vom Audiospezialisten AKG, was für ordentlich Bass und beeindruckenden Surround-Sound sorgt. Das Galaxy S20 FE ist laut Schutzklasse IP68 außerdem staub- und wasserdicht und lässt sich nun neu auch neben PIN, Code, Muster und dem ins Display integrierten Fingerabdruckscanner auch per optischer Gesichtserkennung entsperren. Bei all dem Lob für das Modell: Die wahre Stärke des Samsung Galaxy S20 FE findet sich bei der Kamera-Ausstattung.

Das rechteckige Kameramodul auf der Rückseite steht leicht aus dem Gehäuse hervor und zeigt sich als Mix aus den S20- und Note-20-Serien. Die Triple-Cam besteht aus einer 12-MP-Weitwinkelkamera, einer 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera und einer 8-MP-Telefoto-Kamera. Hauptkamera und Telefotokamera besitzen dabei einen optischen Bildstabilisator. Das bewirkt bei Videos per Hand geschossen überraschend ruhige Aufnahmen, wahlweise in 4K mit 60 Bildern pro Sekunde. Ebenso überzeugend: Die Selfie-Kamera ist mit 32 MP nicht nur sehr stark ausgestattet, sondern besitzt auch einen Autofokus.

Fazit: Von Fans, für alle

Für Aufnahmen mit der Hauptkamera bedeutet die Ausstattung des Samsung Galaxy S20 FE, dass es so gut wie in jeder Situation mit den Kamera-Giganten S20 Ultra und Note 20 Ultra mithalten kann. Egal ob hell oder dunkel, Nah-, Weitwinkel- oder Zoom-Aufnahme, das Gerät liefert selbst im automatischen Modus gestochen scharfe Aufnahmen mit vielen Details. Erst bei höheren Zoom-Stufen nimmt die Qualität sichtbar ab und die Samsung-Software meint es manchmal mit der automatischen Verbesserung etwas zu gut, wenn Farben zu stark hervorgehoben werden. Die Fotos am Ende des Testberichts zeigen das Bilder aus dem Samsung Galaxy S20 FE in verschiedenen Situationen.

Die Kamera gehört zu den Besten, die es am Smartphone-Markt überhaupt gibt – und das bei einem Preis, der in etwa der Hälfte der Flaggschiffe von Samsung selbst, aber auch von Apple, Huawei, Sony und Co. entspricht. Sehr beeindruckend! Dieses Fazit gilt auch für das gesamte Gerät: Mankos sind schwer zu finden und beschränken sich auf die trotzdem sehr gut gemachte Kunststoffrückseite und den etwas größeren Display-Rahmen. Farben, Technik, Leistung und Kamera machen das Samsung Galaxy S20 FE zu einem der spannendsten Smartphones des Jahres 2020, dem beim Preis-Leistungs-Verhältnis derzeit kein anderes Handy auch nur nahekommen kann.

Weitwinkelaufnahme (0,5-fach) mit dem Samsung Galaxy S20 FE.
Weitwinkelaufnahme (0,5-fach) mit dem Samsung Galaxy S20 FE.
Heute
Standard-Aufnahme (1-fach) mit dem Samsung Galaxy S20 FE.
Standard-Aufnahme (1-fach) mit dem Samsung Galaxy S20 FE.
Heute
Zoom-Aufnahme (3-fach). Selbst fahrende Autos erscheinen noch scharf.
Zoom-Aufnahme (3-fach). Selbst fahrende Autos erscheinen noch scharf.
Heute
Ab höheren Zoomstufen (hier 10-fach) nehmen dann Details und Schärfe sichtbar ab.
Ab höheren Zoomstufen (hier 10-fach) nehmen dann Details und Schärfe sichtbar ab.
Heute
Details lassen sich aber gut aus Standard-Aufnahmen herausschneiden, wie ...
Details lassen sich aber gut aus Standard-Aufnahmen herausschneiden, wie ...
Heute
... dieses Beispiel zeigt. Die ausgeschnittenen Bilder erscheinen schärfer als Aufnahmen mit hohem Zoom.
... dieses Beispiel zeigt. Die ausgeschnittenen Bilder erscheinen schärfer als Aufnahmen mit hohem Zoom.
Heute
Bis zum dreifachen Zoom sind die Bildergebnisse aber...
Bis zum dreifachen Zoom sind die Bildergebnisse aber...
Heute
... durchaus beeindruckend mit dem Samsung Galaxy S20 FE.
... durchaus beeindruckend mit dem Samsung Galaxy S20 FE.
Heute
Die Fotoqualitäten sind sowohl bei Tageslicht, als auch...
Die Fotoqualitäten sind sowohl bei Tageslicht, als auch...
Heute
... in der Nacht spektakulär gut. Selbst in der Dunkelheit gehen nur wenige Details verloren.
... in der Nacht spektakulär gut. Selbst in der Dunkelheit gehen nur wenige Details verloren.
Heute