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Samsung Galaxy S22 Ultra im Test: Wahrlich ultra

Samsungs neue Galaxy-S22-Serie sind Technikgiganten im neuen Design. Besonders das Galaxy S22 Ultra trumpft im "Heute"-Test gleich mehrfach auf.

Rene Findenig
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Schick, stark und ein toller Mix aus S- und Note-Serie: Das neue Samsung Galaxy S22 Ultra.
Schick, stark und ein toller Mix aus S- und Note-Serie: Das neue Samsung Galaxy S22 Ultra.
Heute

Das neue Samsung Galaxy S22 Ultra 5G vereint gleich zwei bisherige Modell-Reihen des Unternehmens in einer: Es bekam die Leistung und den Look von Samsungs beliebter S-Serie spendiert, bietet aber gleichzeitig auch die Produktivität und den traditionellen Bildschirmstift S-Pen der bisherigen Note-Serie. Wahrlich ultra: Es gibt vom Display über die Kamera bis hin zum Tempo jede Menge Superlativen, mächtig nachgebessert wurde auch bei der Akku- und der Ladeleistung. 

Neu ist bei der S22-Serie allerdings auch vieles am Design. Zwar blieb beim Flaggschiff-Modell der 6,8-Zoll-Bildschirm im Vergleich zum Vorgänger gleich groß, die Ecken sind nun aber nicht mehr abgerundet, was das Smartphone noch mächtiger wirken lässt. Klobig sieht es gar nicht aus, denn es ist schlank und eher hoch ausgefallen und zeigt schöne Display-Wölbungen an den Seiten. Das erinnert an die frühe Note-Serie, die Rundungen sind aber dezent ausgefallen. Spielt man sich mit den Bildschirmeinstellungen, fällt auf: Mit 1.750 Candela kann die Helligkeit in extreme Höhen geschraubt werden.

Neues Kamera-Design sieht schicker aus

Damit ist auch das Ablesen des großen OLED-Bildschirms auch bei direkter Sonneneinstrahlung absolut kein Problem mehr. Zudem werden Inhalte bei einer maximalen Auflösung von 1.440 x 3080 Pixel knackscharf dargestellt und Farben sowie Kontraste sind Samsung-typisch atemberaubend. Das Ultra ist somit nicht nur ein Smartphone mit hervorragendem Display, sondern schon ein kleines Wunderwerk beim Videostreaming. Damit der Akku smart mithält, können Auflösung und Bildwiederholrate automatisiert werden.

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    Schick, stark und ein toller Mix aus S- und Note-Serie: Das neue Samsung Galaxy S22 Ultra. Außerdem bekam das neue Smartphone...
    Schick, stark und ein toller Mix aus S- und Note-Serie: Das neue Samsung Galaxy S22 Ultra. Außerdem bekam das neue Smartphone...
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    Das funktioniert so: Das Handy erkennt, was der Nutzer gerade tut, und passt beides an die Situation an. Sieht man sich Texte oder Bilder an, spart sich das Ultra mit niedrigen Einstellungen Strom. Scrollt man sich dagegen durch Inhalte oder schaut sich die neuste Serie an, gibt es voll Leistung – bei der Bildwiederholrate sind das superflüssige 120 Hertz. Weggefallen ist der große Kamera-Block der S21-Serie: Beim S22 Ultra stehen die Kameralinsen nur etwas und jede einzeln aus dem Gehäuse hervor. Das sieht edler aus und lässt das Smartphone ebenfalls nicht allzu klobig wirken.

    Dieses Smartphone hat etwas zu verbergen

    Es fällt fast nicht auf, dass das Smartphone ein Geheimnis zu verbergen hat. An der Unterseite versteckt sich der Einschubschacht für die S-Pen, die erstmals in der S-Serie zum Einsatz kommt. "Versteckt" schreiben wir deshalb, weil der Einschubschacht kaum auffällt, Samsung hat den Stift richtig schick im Gehäuse untergebracht. Bei der Nutzung der S-Pen soll das Smartphone den Stift nun noch schneller erkennen, was sich mit einem natürlicheren Zeichnen und Schreiben bemerkbar macht. Ist das Handy gesperrt, kann man dennoch den Stift ziehen und schnell Notizen aufs Display kritzeln.

    Auf der Rückseite kommt nun Gorilla Glass Victus+ zum Einsatz – da das Glas aber matt gestaltet ist, fühlt sich das nicht nur großartig an, sondern hält auch Fingerabdrücke fern. Die Farbauswahl ist gut, neben den klassischen weißen und schwarzen Modellen gibt es das S22 Ultra auch in grüner Farbe, unser Favorit ist allerdings das burgunderfarbene Modell. Bei Online-Bestellung gibt es zudem noch Grau, Hellblau und Rot zur Auswahl, Besteller bekommen die Samsung-Kopfhörer Galaxy Buds Pro geschenkt dazu. Nicht dazu gibt es allerdings einen Lade-Adapter für die Steckdose, sondern nur ein Kabel.

    Schnell und kommt nicht ins Schwitzen

    Die Qualitätsarbeit hat aber auch ihren Preis: Mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) und 128 GB internem Speicher startet das Ultra bei 1.249 Euro, für 12/256 GB werden 1.349 Euro und für 12/512 GB werden 1.449 Euro fällig. 1.649 Euro kostet schließlich das Spitzenmodell mit 12 GB RAM und sogar 1 Terabyte (TB) Speicher, dieses erscheint aber nur in ausgewählten Märkten. Schon vor dem Kauf sollte man sich als Nutzer ganz genau überlegen, auf wie viel Speicher man setzen will, denn eine Speichererweiterungsmöglichkeit gibt es bei den neuen Smartphone-Modellen nicht mehr.

    Die Qualitätsarbeit hat aber auch ihren Preis: Mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) und 128 GB internem Speicher startet das Ultra bei 1.249 Euro.
    Die Qualitätsarbeit hat aber auch ihren Preis: Mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) und 128 GB internem Speicher startet das Ultra bei 1.249 Euro.
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    Im Inneren des S22 Ultra kommt der neue Exynos 2200 Prozessor von Samsung zum Einsatz. Und den wird man selbst mit den intensivsten Anforderungen nicht wirklich ins Schwitzen bringen können. Apps und Spiele laufen sehr schnell und flüssig, Multi-Tasking ist kein Problem und sogar Videoschnitt und -bearbeitung sind mit dem Anschluss eines großen Monitors problemlos möglich – schließlich ist das Smartphone technisch teils besser ausgestattet als ein PC. Einzig bei 8K-Videoaufnahmen wird das Gerät spürbar warm – der Akku ist dabei sogar in nur rund 90 Minuten komplett leer.

    Beim Laden und Akku wäre noch mehr drinnen

    Schwachstellen offenbart das S22 Ultra im Test keine einzige – doch in Sachen Akku wäre noch mehr drinnen gewesen. Per Kabel und USB-C-Anschluss lässt sich das Smartphone mit 45 Watt laden, was etwas über eine Stunde dauert. Kabellos kann das Smartphone mit 15 Watt geladen werden. Um den Preis darf man da trotz guter Werte etwas jammern – immerhin machen einige Konkurrenten bei der kabelgebundenen Ladung 66 Watt und kabellos bis zu 50 Watt bei ihren Flaggschiffen bereits zum Standard. Die Akku-Laufzeit generell ist dafür beim S22 Ultra mit 5.000 Milliamperestunden (mAh) stark. 

    Durchschnittsnutzer kommen mit dem Gerät auf zwei Tage, selbst Intensivnutzer schaffen es kaum, dass dem Gerät innerhalb eines Tages der Saft ausgeht. Samsung bietet zudem einige smarte Akku-Funktionen am Smartphone an. So kann in den Einstellungen gewählt werden, ob es eine schonende Aufladung bis zu nur 85 Prozent der Akkukapazität gibt. Außerdem erkennt das Smartphone das eingesetzte Ladegerät und passt die Ladeleistung auf Wunsch entsprechend optimal an. Und: Das Ultra kann auch andere Geräte wie die Galaxy Buds Pro kabellos per umgekehrter Ladung aufladen.

    Kamera glänzt bei Nacht und mit Zoom

    Bei der Kamera fährt das S22 Ultra mächtig viel Geschütze auf: Schon auf der Vorderseite knipsen 40 Megapixel beeindruckende und sehr realistische Selfies. Verbaut sind auf der Rückseite ein 12 MP Ultra-Weitwinkelobjektiv, ein 108 (!) MP Weitwinkelobjektiv und gleich zwei (!) Teleobjektive mit je 10 MP. Eines davon liefert einen dreifachen optischen Zoom, das andere einen zehnfachen optischen Zoom. Das zeigt schon, dass Zoom-Aufnahmen eine der beiden großen Stärken des Smartphones sind, die andere sind Nachtaufnahmen – Samsung nennt das System eine "Nightography-Kamera".

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      Bei der Kamera fährt das S22 Ultra mächtig viel Geschütze auf: Vor allem Nacht- und Zoom-Aufnahmen haben sich verbessert. Hier eine Aufnahme im Ultraweitwinkel,...
      Bei der Kamera fährt das S22 Ultra mächtig viel Geschütze auf: Vor allem Nacht- und Zoom-Aufnahmen haben sich verbessert. Hier eine Aufnahme im Ultraweitwinkel,...
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      Eine neue Software-Technologie dient zur Rauschunterdrückung, zusätzlich hilft eine Nanobeschichtung bei Ultra-Weitwinkel und Weitwinkel dabei, Reflexionen zu reduzieren. "Super-Resolution"-Fotos werden zudem aus einer 12-MP- und einer 108-MP-Aufnahme zusammengesetzt und liefern so das bestmögliche Foto ab. Und tatsächlich: Vor allem Zoom-Aufnahmen erreichen bei Samsung-Smartphones ungeahnte Schärfegrade und liefern selbst in der Nacht tolle Motive ab. Tagsüber gibt es sowieso beeindruckend scharfe, detailreiche und farbenfrohe Aufnahmen, in der Nacht aber wird es wirklich spektakulär.

      Samsung hat an vielen Kamera-Schrauben gedreht

      Fazit: Die Kamera hat einen gewaltigen Sprung nach vorne hingelegt und spielt in der Highend-Klasse der Smartphones ganz vorne mit. Bewundernswert ist, an wie Schrauben Samsung beim Ultra gedreht hat: Die Sensoren fangen weit mehr Licht als die Vorgänger ein, bei HDR-Aufnahmen kommen mehr Details ins Spiel, der neue Prozessor greift natürlicher in die Bildbearbeitung ein und verfälscht Aufnahmen nicht künstlich und durch die Künstliche Intelligenz lassen sich viel leichter ungewünschte Objekte innerhalb von Aufnahmen einfach "wegradieren".

      Das Wegretuschieren klappt dabei sehr gut, außer die Motive sind allzu detailliert und mit Mustern versehen. Auch Filmen wird noch mehr zum Spektakel: Die Kamera des Galaxy S22 Ultra kann Wackler etwa beim Spazierengehen so gut ausgleichen, dass es fast so aussieht, als würde man beim Kameradreh auf Schienen dahinfahren. Noch einmal müssen wir aber betonen, wie atemberaubend nun Nacht- und Zoom-Aufnahmen aussehen. Im Fall von Zoom sollte man aber nicht über den Faktor 10 mit der optischen Bildstabilisierung hinausgehen – 100-fach-Aufnahmen sind auch hier nur eine Spielerei.

      Ein Smartphone, schön robust und richtig ultra

      Was man dem Galaxy S22 Ultra übrigens nicht wirklich ansieht, ist, wie robust das Smartphone ausgefallen ist. Vorder- und Rückseite zeigen sich auch ohne extra Schutzhülle und -folie sehr kratzfest, das Gerät mit schickem Aluminium-Rahmen ist zudem staub- und wasserdicht nach IP68. Außerdem gibt es mit 5G, Wifi 6E und Bluetooth 5.2 die neuesten Technologien. Eingesetzt werden können zudem zwei SIM-Karten und eine eSIM-Möglichkeit gibt es ebenso. Klassische Kopfhörerbuchse gibt es allerdings keine mehr, die hätten wir aber auch bei keinem Smartphone-Flaggschiff mehr erwartet, dafür ist nun neu der Bildschirmstift S-Pen, der erstmals in einem Modell der S-Serie zu finden ist. Als Betriebssystem kommt Android 12 mit Samsungs Oberfläche One UI 4.1 zum Einsatz – übersichtlich, aber für einige Nutzer weiter eine Geschmacksfrage.

      Sieht edel aus: Es gibt keinen Kamerablock mehr, stattdessen ragen die Objektive einzeln aus dem Gehäuse hervor.
      Sieht edel aus: Es gibt keinen Kamerablock mehr, stattdessen ragen die Objektive einzeln aus dem Gehäuse hervor.
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      Als das Beste zweier Welten, nämlich der S- und der Note-Serie kann man das neue Samsung Galaxy S22 Ultra bezeichnen. Besonders überzeugen die großen Sprünge, die das Modell im Vergleich zu seinem Vorgänger gemacht hat, vor allem bei der Kamera, aber auch beim Design. Der Preis mag hoch erscheinen, mit dem neuen Smartphone holt man sich jedoch ein absolutes Spitzengerät ins Haus, das für lange Zeit gesichert ist: Es soll bis zu vier Jahre lang Android- und sogar bis zu fünf Jahre lang Sicherheits-Updates bekommen. Eine starke Kamera, das superschnelle Tempo, eine herausragende Verarbeitung und ein wie so oft erstklassiges Display machen das neue Samsung Galaxy S22 Ultra zu einem Hightech-Smartphone, das sich wahrlich als "ultra" bezeichnen lassen darf.