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Sanierung des Kolosseums droht zu scheitern

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die geplante Restaurierung des Kolosseums in Rom steht kurz davor, auf Eis gelegt zu werden. Der einzige Sponsor, der 25 Millionen Euro zugesagt hatte, droht abzuspringen.

"Von Ruhm und Glanz ist wenig über" ist derzeit ein passendes Motto für das Kolosseum in Rom. Die Sehenswürdigkeit verfällt zunehmend, Schmutz frisst sich in das historische Gemäuer ein. Im Zuge einer etwa zwei Jahre dauernden Restaurierung sollte das Gebäude wieder einen frischen Anstrich verpasst bekommen. Die Arbeiten hätten schon im Dezember beginnen sollen, nun drohen sie aber zu scheitern.

Der italienische Schuh-Unternehmer Diego Della Valle, der als alleiniger Geldgeber 25 Millionen Euro für die Arbeiten zugesagt hatte, droht mit dem Ausstieg aus dem Projekt. Hintergrund sind Ermittlungen wegen etwaiger Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe des Sponsorenvertrages, wie das Kulturministerium am Donnerstag mitteilte. Ressortchef Lorenzo Ornaghi habe den Unternehmer gebeten, einen eventuellen Rückzug noch mal zu überdenken.

Gewerkschaft löste Untersuchung aus

So sollte der Deal aussehen: Im Gegenzug für die Investition darf der Unternehmer an dem fast 2000 Jahre alten Amphitheater, das jährlich mehr als fünf Millionen Besucher anlockt, für seine Produkte werben. Eine Gewerkschaft macht nun aber geltend, die Vergabe sei nicht transparent gewesen, und löste damit eine Untersuchung aus, an der sich auch Italiens höchstes Verwaltungsgericht beteiligt. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang.