Niederösterreich

Sanitäter schoss Bruder unabsichtlich in den Hintern

Auweh! Eine Schachpartie unter zwei Brüdern endete mit einem Schuss in den Allerwertesten und der Notaufnahme. Der Unglücksschütze: Ein Sanitäter.

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Der angeklagte Sanitäter
Der angeklagte Sanitäter
Trimmel Sascha

Eigentlich war der ältere Bruder (50) aus Wien im Herbst 2020 zum Schach spielen nach Niederösterreich gekommen: Doch der 50-Jährige landete im Behandlungszimmer eines Spitals und der Jüngere (46) wegen fährlässiger Körperverletzung heute auf der Anklagebank in Wiener Neustadt.

Sani leistete Erste Hilfe

Denn noch vor dem „Spiel der Könige“ und einer guten Flasche Wein zeigte der ältere Bruder, der einen Waffenführerschein hat, seine legale Pistole samt Holster her. Der Jüngere holte daraufhin seine illegale Waffe (mit ausgestanzter Nummer) aus dem Keller, wollte diese in den Holster des Bruders stecken und „Bumm“.

Der Schuss ging durch den Zeigefinger und Popsch des 50-Jährigen. Der jüngere Bruder, im Brotberuf Sanitäter, versorgte den 50-Jährigen fachgerecht, dennoch musste der Verletzte ins Spital. Dort wurde anfangs eine Geschichte erzählt, doch das Verletzungsbild war zu deutlich - mehr dazu hier.

"Wir haben mal geschaut"

Vor Gericht zeigte sich der Schütze zerknirscht: „Ich dachte, dass keine Patrone im Lauf sei. Dann machte es einen Knall und wir beide haben mal blöd geschaut.“ Warum er die Waffe überhaupt habe, fragte der Richter? „Die habe ich vor rund zehn Jahren privat gekauft, ich wollte cool sein.“ Einmal sei er mit der Waffe am Schießstand gewesen. "Doch dort war ich mit der illegalen Waffe nicht willkommen", so der Angeklagte

Die Brüder verstehen sich nach wie vor prächtig. Das Urteil: Sechs Monate bedingte Haft (nicht rechtskräftig).