Niederösterreich
Sanitäterin (22) traf bei Prüfung ihren "Geburtshelfer"
Vor 22 Jahren brachte Sanitäter Thomas Hackl eine werdende Mama ins Spital, nun absolvierte das mittlerweile erwachsene Baby die Sani-Prüfung bei ihm.
Im Roten Kreuz Wiener Neustadt kam es bei der letzten kommissionellen Abschlussprüfung der Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter zu einem Wiedersehen der besonderen Art. Barbara Tampir war im Begriff ihre Ausbildung zur Rettungssanitäterin abzuschließen. Im Zuge dieser Prüfung kam es aber zu einem unerwarteten "Rotkreuz-Wiedersehen" nach 22 Jahren.
Rückblick ins Jahr 1998
Am 7. Juli 1998 war der heute erfahrene Rettungssanitäter Thomas Hackl noch Zivildiener beim Roten Kreuz Sollenau-Felixdorf wurde während seines Dienstes mit dem Rettungswagen zu einer werdenden Mutter in der 32. Schwangerschaftswoche nach Felixdorf alarmiert. Vorort eingetroffen stellte sich aber heraus, dass die Geburt der Zwillinge scheinbar schon 8 Wochen früher stattfinden wird.
Hackl erinnert sich noch lebhaft: "Der Transport zum Rettungsfahrzeug stellte sich als sehr schwierig heraus, da das Stiegenhaus aus dem 1.Stock nicht leicht zu bewältigen war. Aber mit vereinten Kräften konnten wir die werdende Mutter Ursula sicher in das Rettungsfahrzeug bringen." Mit Blaulicht ging es dann Richtung Krankenhaus Wiener Neustadt. Kaum dort eingetroffen, war es auch schon so weit: Noch unter Anwesenheit der Rettungssanitäter gebar die Felixdorferin ihren Sohn Markus und kurz darauf Tochter Barbara.
Wiedersehen in Wr. Neustadt
22 Jahre später trafen dann der Rettungssanitäter Thomas von damals und das erwachsene Baby Barbara Tampir dann im Roten Kreuz wieder aufeinander. Die 22-Jährige schloss ihre Ausbildung als Rettungssanitäterin ab. Geprüft wurde sie ausgerechnet von Thomas Hackl, der mittlerweile seit über 20 Jahren als hauptberuflicher Notfallsanitäter im Roten Kreuz Wiener Neustadt arbeitet und als Lehrsanitäter die Neuzugänge prüft.
"Ich war vor mehr als einem Jahr selber Patient und wurde vom Roten Kreuz sehr herzlich und professionell betreut. Das war der Moment, an dem ich selbst einmal den Menschen im Rettungsdienst helfen möchte", erzählt Barbara Tampir. Bereits im Herbst 2019 begann sie an der Rotkreuz-Bezirksstelle Sollenau-Felixdorf ihre ersten Dienste als Praktikantin zu absolvieren. Sie hat auch abseits vom Roten Kreuz einen Beruf im Gesundheitswesen eingeschlagen. Sie ist Absolventin des Studienlehrgangs für Gesundheitsmanagement und wird vermutlich ihre berufliche Laufbahn bei MedAustron in Wiener Neustadt starten.