Österreich

Sanitäter protestieren gegen Kündigungs-Welle

Jeder dritte Sanitäter des Roten Kreuzes soll den Job verlieren. Die Gewerkschaft Vida lädt daher morgen, Dienstag, zur Betriebsversammlung.

Heute Redaktion
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Jeder dritte Sanitäter des Roten Kreuzes wird gekündigt.
Jeder dritte Sanitäter des Roten Kreuzes wird gekündigt.
Bild: Picturedesk

Wie "Heute" berichtete, sollen mit 1. August 35 der insgesamt 120 Sanitäter des Wiener Roten Kreuzes gekündigt werden. Auch beim Arbeiter Samariter Bund (ASBÖ) und beim Grünen Kreuz soll der Personal-Abbau bereits begonnen haben. Schuld daran sei die Wiener Gebietskrankenkasse, die in den vergangenen drei Jahren immer mehr Krankentransporte auf kostengünstigere, private Fahrtendienste übertragen hätte, kritisieren die Rettungsdienste Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser und ASBÖ.

Abstimmung über Kampf-Maßnahmen

Die Gewerkschaft Vida lädt daher morgen, Dienstag, ab 19 Uhr zu einer Betriebsversammlung in die Wiener ÖGB-Zentrale. Erwartet werden rund 400 Mitarbeiter aus dem Rettungsdienst. "Dabei wollen wir die Beschäftigten sämtlicher Blaulicht-Organisationen in Wien über die weiteren Schritte abstimmen lassen. Wir werden auch vor Kampfmaßnahmen nicht zurückschrecken", so Helmut Gruber, Vorsitzender der Vida Wien. Laut Gruber ist im Zeitraum 2013 bis 2016 die Zahl der Krankentransporte in Wien von 265.000 auf 180.000 (- 32 Prozent) gesunken.

Die Rettungs-Organisationen kritisieren vor allem, dass statt qualifiziertem Personal nun Mitarbeiter zum Einsatz kommen, die keine richtige medizinische Ausbildung aufweisen, sondern oft nur einen Erste-Hilfe-Kurs besucht haben. Dafür verlangen die privaten Fahrtendienste pro Fahrt nur etwa 19 statt 67 Euro.

Problem seit über zwei Jahren bekannt

Das Problem sei nicht neu: "Seit über zwei Jahren warnen wir vor Arbeitsplatz-Verlusten bei den Blaulicht-Organisationen. Niemand braucht jetzt überrascht sein, wenn bestmögliche Versorgung in der derzeitigen Situation nicht mehr gewährleistet scheint", meint Gewerkschafts-Vorsitzender Gruber. Aber: "Nur

Gesundheits-Stadträtin Sandra Frauenberger setzte ein Zeichen und hat alle Beteiligten zu Gesprächen eingeladen, um eine Lösung herbeizuführen. Sie hat signalisiert, dass sie mit uns zusammenarbeiten will", betont Gruber.

(cz)