Österreich

Sanitäter reanimierten Mann in Tullner Sporthalle

Perfekte Rettungskette auch durch die Lebensretter-App: In der Tullner Sporthalle konnte ein Mann erfolgreich reanimiert werden.

Heute Redaktion
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Christoph Holzhacker und Philipp Weingartshofer wurden zu Lebensrettern.
Christoph Holzhacker und Philipp Weingartshofer wurden zu Lebensrettern.
Bild: Rotes Kreuz NÖ

Das Rote Kreuz setzt mit dem Projekt der "Team-Österreich- Lebensretter-App" den nächsten Schritt, um die Rettungskette weiter zu verstärken. Durch diese App können Ersthelfer bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand schnell alarmiert werden und noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte helfen.

Erst am Donnerstag konnte so ein rund 60 Jahre alter Mann von zwei Ersthelfern – selbst beide aktive Sanitäter beim Roten Kreuz – in Tulln erfolgreich wiederbelebt werden.

„Wir wurden über die App alarmiert, nahmen den Defi und den Notfallrucksack, die wir glücklicherweise im Auto hatten und starteten sofort los", erzählen Christoph Holzhacker und Philipp Weingartshofer. Der Zufall wollte es, dass die beiden ausgebildeten Notfallsanitäter und Lehrsanitäter des Roten Kreuzes gemeinsam bei einer Lehrveranstaltung waren, als die Alarmierung durch die Lebensretter-App eintraf.

"Wir konnten wertvolle Minuten gewinnen"

Sofort verließen die beiden die Veranstaltung und machten sich auf den Weg zum Einsatzort – der Mann war in einer Tullner Sporthalle zusammengebrochen. „Wir konnten noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes den ersten Schock mit dem Defi abgeben. Die Rettungskette hat im Anschluss hervorragend funktioniert und der Notarzt sowie die Rettungsmannschaft vom Roten Kreuz Tulln trafen kurz darauf ein, zu diesem Zeitpunkt atmete der Patient bereits wieder selbstständig. Durch die App und die Nähe zum Einsatzort konnten wir also wertvolle Minuten gewinnen."

Der Patient wurde nach der notärztlichen Versorgung umgehend ins Krankenhaus gebracht, es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

„In zahlreichen Einsätzen haben wir die Vorteile von strukturiert geführten spontanen Freiwilligen kennen und schätzen gelernt. Vor wenigen Jahren haben wir mit dem Programm Team Österreich Tafel, den Tätigkeitsbereich von neuen Freiwilligen wiederum erweitert", so Präsident Josef Schmoll vom Roten Kreuz Niederösterreich.

Alarmierung erfolgt durch 144 Notruf NÖ

Daraus entstand die Idee, das Team Österreich um einen Bereich wachsen zu lassen. „Mit dem ,Team Österreich Lebensretter' wollen wir zwei wichtige Themen des Roten Kreuzes verbinden – Erste Hilfe und Freiwilligkeit. In zahlreichen Studien ist nachgewiesen, dass eine umgehende Herzdruckmassage bei Herzkreislaufstillständen das Überleben der Patienten massiv steigert", erklärt Schmoll.

„Unser professioneller Rettungsdienst gemeinsam mit unseren hochqualifizierten First Respondern bilden hier bereits ein breites Netz. Gemeinsam mit den Team Österreich Lebensrettern wird dieses Netz noch enger gesponnen. Ziel ist, dass von uns ausgebildete Ersthelferinnen und Ersthelfer mit Hilfe einer installierten Handyapp im Fall der Fälle von einem vorliegenden Herzkreislaufstillstand in ihrer unmittelbaren Nähe in Kenntnis gesetzt werden und so noch rascher eine Herzdruckmassage stattfinden kann", so Landesrettungskommandant Werner Kraut.

Wer kann sich als Team Österreich Lebensretter melden?

Anmelden kann sich in Niederösterreich jeder, der bei der Lebensretter-App mitmachen will und zumindest über einen Erste-Hilfe-Kurs (16 Stunden) verfügt, der nicht älter als zwei Jahre sein darf. Die App selbst ist für alle Smartphones unter Team Österreich Lebensretter App verfügbar. Die Alarmierung selbst erfolgt dann über 144 Notruf NÖ.

(wes)