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Sarah Schütz verrät ihren Udo Jürgens-Lieblingssong

Heute Redaktion
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Sarah Schütz ist Hauptdarstellerin im Musical "Ich war noch niemals in New York". "Heute" bat die Sängerin, die im Stück die Klassiker von Udo Jürgens zum Besten gibt, um ein Interview. Am 21. Dezember jährt sich der Tod des Ausnahmekünstlers zum ersten Mal.

Sarah Schütz ist Hauptdarstellerin im Musical  "Ich war noch niemals in New York" . "Heute" bat die Sängerin, die im Stück die Klassiker von zum Besten gibt, um ein Interview. Am 21. Dezember jährt sich der Tod des Ausnahmekünstlers zum ersten Mal. Das Musical kehrt von 17. April bis 3. Juli ins Wiener Raimund Theater zurück.

"Heute": Alle Schritte und Töne sind tausendfach erprobt und perfektioniert. Wie schafft man es, bei so einem "Dauerbrenner", frisch und neugierig und flexibel zu bleiben?

Sarah Schütz: Jeder Abend ist wie der erste Abend. Man muss bei Null anfangen, jede Situation wieder neu entdecken und dem Partner zuhören, als ob man das Gesagte erstmalig hört. Dann hat auch das Publikum, das die Geschichte (meistens) zum ersten Mal erlebt, das Gefühl an etwas Besonderem teilzuhaben. Außerdem gibt es auch immer wieder andere Besetzungen, so dass die Achtsamkeit jedes einzelnen aufs gefordert wird. Zum Glück ist die Cast toll, was es mir leicht macht, beim Spielen intensiv auf mein Gegenüber einzugehen.

 

"Heute": Der Plot des Musicals mutet sehr nach "Traumschiff" an. Warum sollte man das Stück (trotzdem) unbedingt sehen?

Sarah Schütz: Weil Träumen essenziell ist! "Schau auf dein Ziel, kein Traum ist vergebens" heißt es ganz am Schluss. Und das ist genau, worum es in diesem Stück geht: ums Träumen und um die Hoffnung. Verpackt in beste Unterhaltung mit kraftvollen Tanzeinlagen und Gute-Laune-Musik soll das Stück, ganz nach Udo Jürgens Art, das Publikum auch zum Nachdenken anregen. Da kommen Fragen auf wie "Arbeiten wir zu viel"? Nehmen wir uns zu wenig Zeit für die Menschen, die wir lieben? Hört man bei Entscheidungen besser auf sein Herz oder seinen Kopf? Und die Antworten sind für jeden anders. Klar ist nur, dass wir unser Glück selbst in der Hand haben und wir das Licht der Liebe und der Hoffnung nicht erlischen lassen dürfen.

 

"Heute": Udo Jürgens war als Ratgeber sehr wichtig für die Produktion. Was hat sich verändert, seit er nicht mehr ist? Wo fehlt er am meisten?

Sarah Schütz: Ich habe im März 2015 in Berlin die erste Premiere ohne Udo Jürgens miterlebt und bedaure sehr, nicht mehr die Möglichkeit bekommen zu haben, mit diesem Ausnahmekünstler zusammenzuarbeiten. Die Kollegen, die dieses Glück hatten, reden viel und gerne über seine Leidenschaft für das Stück und seine besonders aufmerksame Art den Darstellern gegenüber. Dank seines intensiven Engagements in der Entwicklung von "Ich war noch niemals in New York" ist er für uns und für die Zuschauer bei jeder Vorstellung präsent.

 

"Heute": Ihre Figur Lisa Wartberg reibt sich im Kampf zwischen Karriere und (Schuld)-Gefühlen auf. Gibt's einen Schlüsselmoment für sie?

 Sarah Schütz: Im Grunde rettet die Mutter ihr Kind. Mit dem Satz von Mama Maria, "Ich hatte keine andere Wahl, aber du könntest das Beste aus beiden Welten haben", öffnet sie Lisa die Augen, die erkennt, dass sie ihrem Herzen folgen kann, ohne sich selbst dabei aufgeben zu müssen. Das ist eine ganz neue Erfahrung für Lisa.

 

"Heute": Lisa ist launisch, zickig und karrieregeil: Hat Sarah Schütz ein bisschen etwas von Lisa Wartberg?

Sarah Schütz: Ich bin überhaupt nicht launisch, mag Lisa aber sehr mit ihrer rauen Art und sehe sie eher als ehrgeizige Frau, die sich mit aller Kraft in die Arbeit flüchtet, weil sie darin Erfüllung findet und anerkannt wird. Sie steckt ihre Grenzen deutlich ab und nimmt sich ihren Raum, was sie vielleicht zickig wirken lässt. Aber ihre Einstellung, dass man alles erreichen kann, was man möchte, wenn man sich bemüht und die Erkenntnis, dass die Familie unser größtes Gut ist, während vieles andere vergeht, ist auch für mich sehr erstrebenswert.

 

"Heute": Sie kommen von der Rock'n'Roll-Bühne ("Hinterm Horizont") in die Schlager-Ecke ("Ich war noch niemals in New York"). Wie gelang Ihnen der Zugang und bei welchem Stil sind Sie privat zuhause?

Sarah Schütz: Als Schauspielerin und Sängerin liebe ich es, mich in neue Charaktere und neue Musikrichtungen hineinzufühlen. Ich entdecke meine Rollen immer wieder neu und suche nach persönlichen Parallelen und Unterschieden. Als Kind der Achtziger höre ich privat eher Rockmusik, aber der Wechsel von "Hinterm Horizont" zu "Ich war noch niemals in New York" fiel mir total leicht, weil die Musik von Udo Jürgens so unfassbar schön ist. Sie erzählen Geschichten, die chansonhaft sind und ganz unverblümt direkt ins Herz des Publikums treffen.

 

"Heute": Der ultimative Udo-Jürgens-Song?

Sarah Schütz: Mein Favorit seiner selbst gesungenen Lieder ist "Was wichtig ist", das auch am Ende der Show gespielt wird. Darüber hinaus ist mein absoluter Lieblings-Song von Udo Jürgens "If I´d never sing another song". Den Titel hat Sammy Davis Jr. schon toll gesungen, aber die Version von Jamie Cullum in der Fernsehsendung zu Udo Jürgens 80. Geburtstag hat mich komplett umgehauen. Sofort habe ich das Management von Udo Jürgens angerufen, um die Noten zu bekommen. Und zu meinem Glück haben sie sie mir geschickt.