Kurz vor Bundestagswahl

"Sau gefährlich!" - Reality-Star tappt in Politik-Falle

YouTuber Marvin Wildhage wollte wissen, ob Influencer Fake-Werbung für Parteien machen würden. Das Ergebnis überrascht und schockiert zugleich.
Heute Entertainment
22.02.2025, 13:43

Die Bundestagswahl 2025 in Deutschland steht kurz bevor. YouTuber Marvin Wildhage machte seine Follower am Freitag darauf aufmerksam, bei der Informationsbeschaffung unbedingt auf unseriöse Quellen zu achten.

Vor allem Influencer und Reality-Stars nahm der 28-Jährige ins Visier und stellte sie auf die Probe. Tatsächlich tappte ein bekannter TV-Star in die Falle des YouTubers - machte auf Instagram unbewusst Fake-Werbung für eine bestimmte Partei.

Busgeld von bis zu 500.000 Euro

Zwar ist Wildhage davon überzeugt, dass jeder seine Meinung öffentlich äußern darf. Allerdings hält er nichts davon, dass sich Influencer dafür bezahlen lassen - schon gar nicht, wenn diese gar nicht als Werbung gekennzeichnet wird.

Für Beiträge dieser Art (Werbung für Parteien) gilt grundsätzlich: Neben der Kennzeichnung "Werbung" muss unter anderem auch der Geldgeber genannt werden. Darauf wies der YouTuber in seinem Video deutlich hin. Er ließ sogar einen Experten sprechen. Wer die Spielregeln diesbezüglich nicht beherzigt, riskiert ein Busgeld von bis zu 500.000 Euro.

Wildhage wollte es genauer wissen. Er erstellte insgesamt fünf Fake-Agenturen für die fünf großen Parteien CDU, SPD, FDP, AfD und Die Grünen. Im Anschluss hat er bei mehreren Influencern angefragt.

Während bekannte Persönlichkeiten wie Denise Bobe nicht auf die Fake-Anfrage hereingefallen sind, sah es bei dem einen oder anderen Reality-Star ganz anders aus.

Dafür steht die Partei allerdings nicht

Umut Tekin, bekannt aus dem Sommerhaus der Stars, hat sofort angebissen und das, obwohl Marvin Wildhage einige bewusste Fehler ins Instagram-Briefing miteingebaut hat. Denn darin wurden Punkte aufgezählt, für die die SPD (für diese Partei sollte Umut Werbung machen) so gar nicht steht.

Unter anderem stand im Briefing, dass sich die SPD dafür einsetzt, öffentliche Verkehrsmittel vollständig zu privatisieren, sodass diese marktwirtschaftlich betrieben werden. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Entschuldigung folgt wenige Tage später

Der öffentliche Nahverkehr gehört laut der SPD zur Daseinsvorsorge und sollte dementsprechend auch aus öffentlichen Mitteln finanziert werden.

Umut Tekin übernahm die Fehlinformationen, tappte somit in die Falle des YouTubers. Es dauerte nur wenige Tage, bis der Reality-Star seinen Fehler erkannt hatte und sich auf Instagram für seinen Post entschuldigte.

"Sollte etwas kritischer betrachtet werden."

"Da lernen wir daraus. Entschuldigung geht raus. Aber ansonsten gilt weiter: Geht unbedingt wählen", so Umut. Wildhage tut der Schwindel alles andere als leid. Er ermutigte seine Community zum Abschluss des Videos noch einmal dazu, am Sonntag wählen zu gehen. Die Bundestagswahl findet am Sonntag, dem 23.02. statt.

Die Fans feiern den YouTuber großteils für die Aktion. Doch nicht jeder ist begeistert. So schrieb ein User: "Ich finde die Idee ja wirklich witzig - aber gleichzeitig ist das auch sau gefährlich. So ein Eingriff in den Wahlkampf, sei es auch journalistisch, sollte etwas kritischer betrachtet werden."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.02.2025, 14:52, 22.02.2025, 13:43
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