Wien
Sauber! Mähbote fischten 1.900 Tonnen Planzen aus Donau
Damit es Badegäste auf der Alten Donau nicht an Bauch und Beinen kitzelt, wurden 1.900 Tonnen an Unterwasserpflanzen von Mähbooten "rasiert".
Gut für die Wasserqualität, bei Schwimmern aber unbeliebt: Im Jahr 2021 wurden insgesamt rund 1.900 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt. Die Mähboote der Stadt Wien waren aufgrund des kalten Frühjahrs und des geringeren Pflanzenwachstums erst ab Mai großflächig unterwegs. Insgesamt wurden 25 Mähbote bis Anfang Oktober eingesetzt, um 1.900 Tonnen an Unterwasserpflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 Meter zu "rasieren". Im Rekordjahr 2018 waren es 3.350 Tonnen.
Auch für das eingesammelte Mähgut findet man eine Verwendung: Die Wasserpflanzen werden von den Abladestellen am Ufer abgeholt und zum Kompostwerk Lobau gebracht. Dort wird das Mähgut zu Bio-Kompost verarbeitet und ist bei den Wiener Mistplätzen erhältlich.
Algenart nimmt seit Jahren über Hand
Das hochwüchsige Ährige Tausendblatt ist seit rund 2 Jahrzehnten die dominante Pflanzenart in der Alten Donau. In den 1990er Jahren hat sich diese Art massiv ausgebreitet und andere Arten verdrängt. Bei ihrem Wachstum zeigt sich in den vergangenen 10 Jahren eine starke Tendenz nach oben. Um dem Wuchern Herr zu werden, hat die Stadt 2018 das Wasserpflanzen-Management umgestellt: Seit dem sind die wendigen Amphibien-Mähboote in der Regel von März bis Oktober im Dauereinsatz.
Taucher bepflanzten 6,25 Hektar große Fläche
Seit 2017 werden außerdem niederwüchsige Characeen am Grund der Alten Donau gepflanzt. So soll der Mäh-Aufwand verringert und die Artenvielfalt erhöht werden. Mitte April 2021 starteten die Arbeiten für die Bepflanzung einer Fläche von rund 9 Fußballfeldern (6,25 Hektar) im rechten Arm der Unteren Alten Donau. Von der Strombucht bis zum Polizeisteg haben Tauchern im Frühjahr und im Herbst die Algenart händisch gepflanzt.