Österreich

Sauber! Richter schickt diebische Putzfrau in Haft

Eine Putzfrau (36), die bei Senioren nicht nur Schmutz sondern auch Schmuck abgestaubt hatte, musste gestern in Korneuburg vor Gericht.

Heute Redaktion
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Richter Manfred Hohenecker schickte Angeklagte beinhart ins Gefängnis
Richter Manfred Hohenecker schickte Angeklagte beinhart ins Gefängnis
Bild: Daniel Schreiner, privat

Am ersten Verhandlungstag hatte die Rumänin alles abgestritten, trat dabei recht arrogant und herablassend auf: "Die Alten wissen ja oft nimmer, wo sie was hinlegen und was sie tun." Die Witwe beteuerte zudem, dass sie die ganzen mutmaßlich gestohlenen Schmuckstücke vom verstorbenen Ehemann geschenkt bekommen hätte.

Gestern, bei der Fortsetzung des Prozesses in Korneuburg, erzählte eines der Opfer (80): "Sie putzte über ein Jahr lang einmal die Woche bei mir. Sie ist mir eigentlich ans Herz gewachsen, daher hatte ich anfangs keinen Verdacht. Dann fehlte aber doch Bargeld und Schmuck (Manschettenknöpfe, Kette mit einem Skarabäus-Anhänger)." Bei einer Hausdurchsuchung hatte die Polizei sämtliche Schmuckstücke bei der Osteuropäerin gefunden. Vor Gericht erkannten zudem Opfer und Tochter die Familienschmuckstücke ohne Zweifel wieder.

Gehbehinderte 90-Jährige bestohlen

Bei einer gehbehinderten 90-Jährigen soll sie laut Anklage die komplette Geldbörse samt Inhalt gestohlen haben, bei einer 74-Jährigen einen 7.000 Euro-Ring wenige Tage vor Weihnachten. "Die Möglichkeit den Ring zu stehlen, hatte nur diese Putzfrau", so das 74-jährige Opfer im Zeugenstand.

Als es für die unbescholtene Rumänin bei der Verhandlung schließlich immer enger wurde, drückte sie auf die Tränendrüse. Außerdem putze sie ja jetzt sowieso nicht mehr privat, sondern nur noch in einer Volksschule.

Richter Manfred Hohenecker beeindruckten die paar gekünstelten Tränen nicht, der Jurist räumte auf und steckte die 36-Jährige ein Jahr ins Gefängnis. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.