Welt
Saudi-Prinzen verhaftet: Wollten Strom nicht zahlen
Das Königshaus aus Saudi-Arabien wehrte sich gegen Sparmaßnahmen auf ihre Kosten. Nun wurden sie festgenommen.
Besondere Proteste in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad: Nicht die Bevölkerung ging wegen der Sparpolitik auf die Barrikaden, sondern die Prinzen. Elf von ihnen um genau zu sein. Der Grund könnte wohl nicht skurriler sein: Sie wehrten sich dagegen, ihre Strom- und Wasserrechnungen selbst zu bezahlen.
Den Palast wollten sie auch auf Anordnung der Behörden nicht verlassen. Letztendlich mussten sie allesamt in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht werden.
Benzinpreise drastisch erhöht
Bereits im November vergangenen Jahres wurden über 200 Personen, darunter auch Prinzen, festgenommen. Alle von ihnen wurden im Fünf-Sterne-Hotel "Ritz Carlton" untergebracht. Grund für die damalige Verhaftung: Ihnen wurde vorgeworfen, den Wüstenstaat um 100 Milliarden Dollar (83 Milliarden Euro) erleichtert zu haben.
Seit dem neuen Jahr wurden in Saudi-Arabien neue Reformen eingeführt - unter anderem auch eine Mehrwertsteuer. die Benzinpreise machen dem ölreichen Wüstenstaat derzeit schwer zu schaffen: Diesen wurden nämlich gleich um 80 Prozent erhöht.
Aus diesem Grund sollen die Bürger aber nun ein wenig entlastet werden: Staatsangestellte sollen nun 220 Euro mehr verdienen, Studierende sollen zehn Prozent mehr an Stipendien erhalten. Soldaten sollen sogar eine Prämie von umgerechnet 1.100 Euro bekommen. (slo)