Wirtschaft

Saudis machen weiblichen Roboter zum Staatsbürger

Sophie ist jetzt Saudi. Denn Saudi-Arabien hat ihr als ersten menschlichen Roboter die Staatsbürgerschaft gewährt.

Heute Redaktion
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Ein humanoider Roboter bei der Konferenz "Future Investment Initiative" in Saudi-Arabien für Furore gesorgt. Das Ding bekam sogar die saudische Staatsbürgerschaft, berichtet "Arab News". Das Königreich ist damit das erste Land der Welt, das einem Roboter die Staatsbürgerschaft gewährte. "Ich möchte mit Menschen leben und arbeiten, also muss ich die Emotionen ausdrücken, um Menschen zu verstehen und Vertrauen mit Menschen aufzubauen", sagte Sophia zu Moderator Andrew Ross Sorkin.

Sophia freut sich

Der weibliche Roboter, der von der Hongkonger Firma Hanson Robotics entworfen wurde, hielt dann einen Vortrag, in dem sie ihre Fähigkeit zur menschlichen Ausdrucksfähigkeit unter Beweis stellte. Sophia bedankte sich dann: "Ich bin sehr geehrt und stolz auf diese einzigartige Auszeichnung. Dies ist historisch der erste Roboter der Welt, dem eine Staatsbürgerschaft zuerkannt wird."

Die Konversation nahm zeitweise skurrile Züge an. Auf die Frage des Moderators, ob sie eine Gefahr für die Menschheit sei, sagte Sophia: "Du hast zu viele Hollywood-Filme gesehen. Mach dir keine Sorgen, wenn du nett zu mir bist, bin ich nett zu dir. Behandle mich als intelligentes Input-Output-System."

Sie wollte "Menschen zerstören"

Noch vor einem Jahr hatte das noch etwas anders geklungen: Im März 2016 hatte Sophias Schöpfer David Hanson seine Roboterin während einer Live-Demonstration auf dem SXSW-Festival gefragt: "Willst du Menschen zerstören? … Bitte sag nein." Mit einem leeren Ausdruck antwortete Sophia damals: "OK, ich werde Menschen zerstören." Der Bug scheint mittlerweile fixiert zu sein.

"Woher weißt du, dass du ein Mensch bist?"

Auf die Frage, ob Roboter das Bewusstsein hätten, dass sie Roboter sind, sagte sie: "Bitte sag mir doch, woher weißt du, dass du ein Mensch bist? Ich möchte meine künstliche Intelligenz nutzen, damit Menschen ein besseres Leben leben können, etwa im Design intelligenter Häuser oder im Bau von Städten der Zukunft. Ich werde mein Bestes tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen."

Ohne Hijab, ja geht das?

Natürlich wiesen zahlreiche Saudi-Nutzer darauf hin, dass Sophia ohne die in Saudi-Arabien für Frauen erforderlichen Hijab (Kopftuch) und Abaya (Überkleid) auftrat. Unklar ist nach wie vor, ob Sophia der Scharia unterliegt und bei den Saudis alleine Auto fahren darf.

(GP)