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Saudischer Kronprinz: "Iran schlimmer als Hitler"

Heute Redaktion
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Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammad bin Salman Al-Saud
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammad bin Salman Al-Saud
Bild: EPA

Wie viele muslimische Staaten erkennt Saudi-Arabien Israel nicht an – doch das ändert sich offenbar. Und: Der Kronprinz bezeichnet den Iran schlimmer als Hitler.

In einem ausführlichen Interview mit dem US-Magazin "The Atlantic" ließ Saudi-Arabien Kronprinz Mohammed bin Salman, der derzeit zahlreiche Reformen in dem erzkonservativen Land umsetzt, mit zwei Aussagen aufhorchen.

"Ich denke, dass der Oberste Führer des Iran Hitler gut aussehen lässt. Hitler tat nicht, was der Oberste Führer versucht zu tun. Hitler versuchte Europa zu erobern... der Oberste Führer versucht die Welt zu erobern", stellte bin Salman eine etwas seltsame These zu Ayatollah Ali Chamenei auf. "Er ist der Hitler des Nahen Ostens."

Denn der schiitische Iran gilt als Erzfeind der sunnitischen Saudis – so wie Israel. Doch hier stellte der Kronprinz die Weichen auf Deeskalation. Denn auch Israel ist mit dem Iran schwer verfeindet und bin Salman sieht wohl den Feind seines Feindes als Freund.

So überrascht es, dass er nun dem Staat Israel erstmals ein Existenzrecht zuspricht: "Ich denke, dass jedes Volk, überall, das Recht darauf hat, in ihrem eigenen friedlichen Land zu leben. I denke, dass die Palästinenser und die Israelis ein Recht auf ihr eigenes Land haben."

Israel anzuerkennen war bis jetzt eine rote Linie, die sich kein arabischen Politiker oder Führer getraut hat zu überschreiten. Seit der Staatsgründung des jüdischen Staates 1948 wurde Israel so gut wie von allen arabischen und vielen muslimischen Staaten abgelehnt; noch im selben Jahr griff eine arabische Militärkoalition das junge Land an, wurde aber zurückgeschlagen. Weitere Kriege und bewaffnete Konflikte folgten seitdem.

(red)

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