Österreich

Säure-Angriff auf Rettung: Jetzt sprechen Sanitäter

Nach der Säure-Attacke auf ein Wiener Rettungsauto fehlt von dem Täter weiterhin jede Spur. In "Heute" sprechen nun die Sanitäter.

Heute Redaktion
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Die drei Sanitäter Barbara W. (30), Patrick S. (31) und Steffen J. (42) wurden Opfer einer Säure-Attacke.
Die drei Sanitäter Barbara W. (30), Patrick S. (31) und Steffen J. (42) wurden Opfer einer Säure-Attacke.
Bild: Helmut Graf

Wie berichtet hatten am Mittwoch Sanitäter der Wiener Berufsrettung ihr Einsatzfahrzeug in der Traisengasse (Brigittenau) geparkt, um eine Patientin abzuholen. Als sie zum Rettungsauto zurückkamen, bemerkten sie einen "Säure-Anschlag".

Sanitäter im "Heute"-Interview

Barbara W. (30), Patrick S. (31) und Steffen J. (42) sind die betroffenen Sanitäter, erzählen nun von dem Vorfall. "Wir hatten gerade eine Patientin zum Fahrzeug gebracht. Ich habe dann telefoniert, um abzuklären, in welches Krankenhaus wir sie bringen sollen. Da ist mir dann aufgefallen, dass auf der Seite was klebt", so Patrick S. zu "Heute".

"Am Trittbrett stand dann ein Sackerl, wo eine Shampooflasche drinnen war, die bereits ausgeronnen war!" S. reagierte sofort und hielt mit der Hauptinspektion Rücksprache, die Alarm schlug.

Feuerwehr mit Schutzanzügen vor Ort

Um 15.49 Uhr rückte dann die Feuerwehr – samt ABC-Spezialanzügen – und die Tatortgruppe der Kripo an. Die Einsatzkräfte konnten das Gefäß sicherstellen – eine Untersuchung ergab, es handelt sich um einen "Ester", welcher ätzend ist! Das Fahrzeug wurde von der Feuerwehr abgeschleppt und zur MA 15 gebracht, wo das Rettungsauto gereinigt wurde.

Bereits zweiter Vorfall

Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Klar ist: Der Unbekannte dürfte Shampoo mit dem Ester vermischt haben (deshalb die bläuliche Farbe) und damit das Auto beschmiert haben.

Bereits vergangenes Jahr wurde ein Sanitäter durch Säure verletzt. Damals hatte ein Unbekannter eine Flasche mit der ätzenden Flussigkeit am Fahrzeug deponiert. Als der Mann sie beruhrte, zerbrach sie und die Säure verätzte zwei seiner Finger.

Experte erklärt den Ester

Universitätsprofessor Nuno Maulide erklärt im "Heute"-Gespräch, wie gefährlich die Flüssigkeit wirklich ist: "Der Ester ist ätzend und auch hoch entzündlich. Er wurde zum Beispiel früher auch in Kühlflüssigkeiten bei Kühlschränken verwendet."