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SC Wiener Neustadt: Neue Philosophie soll her

Heute Redaktion
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Bild: GEPA/Luger

Lange war Rainer Spenger selbst beim SC Wiener Neustadt engagiert, heute ist er ein renommierter Geschäftsmann. Mit einer prominent besetzten Gruppe will er dem kriselnden Fußballclub helfen und eine neue Philosophie etablieren. Dem Vereinsvorstand sind die Ideen aber noch nicht konkret genug.

Nicht nur sportlich, auch finanziell wird die Situation beim SC Wiener Neustadt immer angespannter. Beim Sportverein aus der Ersten Liga (zweithöchste Spielklasse) dreht sich derzeit alles um den Klassenerhalt und die Lizenz für die nächste Saison. Der Club kämpft um seine Existenz im Profifußball.

Geht es nach Rainer Spenger, VKI-Geschäftsführer und ehemaliger Pressesprecher des Vereins, sollte man aber beginnen weiter in die Zukunft zu blicken. "Der Verein braucht eine langfristige Philosophie. Nur so können Sponsoren gewonnen werden und wieder mehr Zuschauer ins Stadion gelockt werden."  Eine solche hat er gemeinsam mit anderen Sympathisanten des Vereins entworfen.

Keine feindliche Übernahme

Mit dem Ex-Internationalen Gerald Willfurth, Unternehmer Jürgen Höfler oder Primar Gerhard Weidinger hat Spenger seit Jahresbeginn eine breit aufgestellte Gruppe um sich, die dem Verein helfen will. "Wir haben keinesfalls eine feindliche Übernahme geplant und wollen auch gar keine Funktion im Verein. Viel mehr wollen wir den Vorstand in seiner Arbeit unterstützen", macht Spenger klar. 

Zu einem ersten Gespräch kam es dann vor drei Wochen, seither wurde eine Zusammenarbeit vom Verein aber nicht weiter forciert. "Wir sind offen für jegliche Unterstützung. Die Ideen sind ja auch nicht schlecht, aber Ideen alleine reichen nicht. Hilfe wird uns auch von anderen Seiten angeboten, wir brauchen in dieser Phase aber wirklich konkrete Strategien und Angebote von Sponsoren, nicht nur Ideen", erklärt Vorstandsmitglied Thomas Puchegger.

Mit potentiellen Sponsoren hat sich auch Spenger schon zusammengesetzt, verweist dabei aber wieder auf die fehlende Vereinsphilosophie. "Es gibt Interessenten, aber man kann nicht einfach zu einem Sponsor gehen und sagen, dass man Geld für den Klassenerhalt und die Lizenz braucht. Da muss ein langfristiges Konzept vorgestellt werden, das für beide Seiten von Vorteil ist", sagt er.

Regionalität gefragt

Dieses Konzept soll für Spenger vor allem auf Regionalität basieren. Zuletzt waren die Zuschauerzahlen eher bescheiden, den Grund dafür sieht er darin, dass man sich nur schwer mit dem Verein identifizieren könne. "Die großen Namen bekommt man schon lange nicht mehr, man müsste sich viel mehr um Spieler aus der Region bemühen. Derzeit kommt kaum ein Spieler der ersten Mannschaft aus dem eigenen Nachwuchs", kritisiert er. Wiener Neustadt müsse sich neben der Admira wieder als 'der' Verein im Süden Wiens etablieren.

Den Vorwurf, dass seit dem ersten Gespräch kein Kontakt mehr gesucht wurde, will Puchegger so nicht stehen lassen. "Dass noch kein neuer Termin fixiert wurde stimmt, aber wir reden ja permanent mit den verschiedenen Mitgliedern der Gruppe. Da braucht es nicht unbedingt einen Termin", erklärt der Vereinsvorstand. In den nächsten drei Woche will man sich vor allem auf die Lizenz konzentrieren. Wenn das finanzielle Überleben gesichert ist, könne auch wieder verstärkt über Philosophien diskutiert werden.