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Scarlett wehrt sich gegen verfälschtes Interview

Politische Korrektheit hat beim Besetzen von Filmrollen nichts verloren? Das habe sie nie angedeutet, behauptet Scarlett Johansson.

Heute Redaktion
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    Scarlett Johansson
    Scarlett Johansson
    (Bild: Reuters/© Paul Hackett / Reuters)

    Seit "Ghost in the Shell" (2017) verkörpert die Schauspielerin ein wenig die unsensible Casting-Politik Hollywoods. Für viele Fans des Kult-Mangas hätte die Hauptrolle an eine asiatische Aktrice gehen sollen. Whitewashing wurde damals gerade zum großen Thema, der Film, aber auch Johansson wurden heftig kritisiert.

    Nun sorgt die 34-Jährige erneut für Diskussionsstoff. Sie war für die Rolle des Transgender-Gangsters Dante Tex Gill im Film "Rub & Tug" eingeplant, verzichtete schließlich aber auf den Part. Im Netz waren zahlreiche Stimmen laut geworden, die einen Transgender-Hauptdarsteller forderten.

    Danach gab die Schauspielerin dem "As If"-Magazin ein Interview, indem sie sich vermeintlich negativ über politisch korrekte Castings beschwerte.

    Ich darf jeden Baum spielen

    "Weißt du, als Schauspielerin sollte ich jede Person, oder jeden Baum, oder jedes Tier spielen dürfen, weil das mein Job ist und weil das mein Job erfordert", wurde Johansson zitiert.

    "Ja", erwiderte Interviewer David Salle. "Darfst du nur dich selbst, dein Gender, deine Ethnizität repräsentieren, oder kannst du tatsächlich jenseits dieser Kategorien spielen?"

    "Derzeit werden jede Menge soziale Grenzen gezogen", antwortete Johansson, "und eine Menge politische Korrektheit spiegelt sich in der Kunst."

    In einer perfekten Welt

    Für viele Leser klang das verdächtig danach, dass die Aktrice nichts davon halten würde, bei der Rollenvergabe auf politische Korrektheit zu achten. Die Wogen gingen erneut hoch.

    In einem Statement gegenüber "Variety" versuchte Scarlett Johansson nun, die Dinge richtig zu stellen: "Ich persönlich denke mir, dass in einer perfekten Welt jeder Schauspieler jede [Rolle] spielen dürfen und Kunst, in all ihren Formen, gegenüber politischer Korrektheit immun sein sollte."

    Ihr sei sehr wohl bewusst, dass in Hollywood weiße, Cisgender-Personen bevorzugt behandelt würden. Sie wolle sich weiterhin für mehr Diversität starkmachen.

    Darüber hinaus warf Scarlett Johansson dem "As If"-Magazin vor, ihre Aussagen aus dem Kontext gerissen zu haben, um im Netz auf Klick-Fang zu gehen.

    (lfd)