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Influencerin erhält nach Fake-Post Morddrohungen

Eine 24-jährige Britin erntete einen Shitstorm, nachdem sie auf Instagram das Foto eines für sie gelungenen Morgens veröffentlicht hatte.

Heute Redaktion
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Ein Bild, das Scarlett London letzten Freitag auf Instagram gepostet hatte, erzielte nicht die gewünschte Wirkung. Auf dem Foto ist die 24-jährige Bloggerin zu sehen. Man sieht sie Tee trinkend auf einem Bett sitzen, umgeben von herzförmigen Luftballons. Neben ihr stehen zwei gefüllte Teller. Auf dem Nachttisch steht eine Flasche mit der Mundspülung Listerine.

"Der beste Tag beginnt mit einem Lächeln und positiven Gedanken", schreibt die Britin dazu. "Und Pancakes. Und Erdbeeren. Und endlos viel Tee."

Einige ihrer fast 50.000 Follower fanden bald heraus, dass die Tasse in ihren Händen leer ist und dass es sich bei den vermeintlichen Pancakes um Tortillas handelt. Darauf wurde Scarlett London nicht nur vorgeworfen, "fake" zu sein – sie erhielt auch Todesdrohungen.

Der Shitstorm breitete sich von Instagram auf Twitter aus. "So sieht der Morgen von niemandem aus", schrieb jemand in einem Beitrag, der 89'000 Likes erhielt und etliche Male kommentiert wurde. "Instagram ist eine lächerliche Lügenfabrik, die uns allen das Gefühl gibt, mangelhaft zu sein."

"Ich solle an den Ballonen ersticken"

Sie sei mit persönlichen Nachrichten überflutet worden, sagte die Bloggerin gegenüber dem britischen Magazin "Femail". "Viele sagten, ich sei eine Gefahr für junge Frauen. Ich solle leiden, ich solle gestoppt werden, ich solle an den Ballonen ersticken, ich solle mich umbringen, weil ich so erbärmlich sei." Dann fügt sie hinzu: "Und um ehrlich zu sein, waren das noch die harmloseren Kommentare."

Dass der Beitrag vom Mundwasserproduzenten Listerine gesponsert wurde, hatte Scarlett London nie verheimlicht. In einem späteren Post rechtfertigt sie sich: "Natürlich nutze ich Instagram für Werbung, aber nur für Produkte, die ich auch benutze und für die ich selbst Geld ausgeben würde."

An die Adresse derer, die ihr den Tod wünschen, schreibt sie: "Bitte denkt daran, dass sich im Mittelpunkt jedes viralen Sturms immer ein Mensch befindet."

(red)