Österreich

Sch...Auto: Jetzt spricht das Gülle-Opfer

Heute Redaktion
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Gülle am Polster, am Lenkrad, in den Fensterritzen. Ein Bauer schüttete Gülle in ein Cabrio. "Es stank bestialisch", sagt das Opfer zu "Heute".

"Als ich die Sauerei sah, habe ich als erstes einen Schreikrampf bekommen", berichtet Elisabeth Mezhrahid aus Altomünster (Oberbayern) gegenüber "Heute". Die Ehefrau von Gilbert wurde in höchster Not zu Hilfe gerufen – sie sollte ihren Mann und ihre Tochter (14) abholen, die gerade mit flüssigen Exkrementen überschüttet worden waren. Doch Operation „Gülle" erwies sich als äußerst schwierig, denn wie sollte man die übelriechenden Familienmitglieder transportieren?

"Zuerst kamen zum Glück einige Anwohner mit Eimern voller Wasser herbei gelaufen und haben die beiden gewaschen", so Mezhrahid. Die Sorge der Einzelhandelskauffrau galt aber noch mehr dem geliebten Cabrio, einem Renault Mégane CC (steht für Coupé-Cabriolet) – "mit Glasdach": "Gülle tropfte vom Lenker, Gülle klebte auf den Polstern, Gülle war in die Fensterritzen gelaufen, Gülle stand auf dem Sitz – es war schrecklich und stank bestialisch!"

Mezhrahid hatte frische Kleidung für die beiden Opfer und Plastikfolien zum Unterlegen dabei – so ging es dann bei geöffneten Fenstern nach Hause. Seit dem Unfall sind drei Tage vergangen – und seit drei Tagen duschen Tochter und Ehemann fast rund um die Uhr: "Sie haben jeweils eine Flasche Shampoo aufgebraucht, aber den Gestank immer noch nicht aus der Nase bekommen", so die Hausfrau.

Das Auto (Neupreis ab 16.990 Euro) dagegen ist ein Totalschaden. "Man könnte ihn von außen reinigen, aber innen müsste man ihn Stück für Stück auseinander nehmen – ein Wahnsinn", sagt Gilbert Mezhrahid, der am meisten Jauche abbekam und es wissen muss – er ist gelernter Wagenpfleger. "Es ist noch überhaupt nicht sicher, ob wir unser Geld wiederbekommen. Ein Gutachter der Versicherung war da, aber der sagte, so ein Fall sei ihm noch nicht untergekommen", sagt Mezhrahid. Klar ist: Der Landwirt, der die Sauerei verursacht hat, ist sich keiner Schuld bewusst: "Nach dem Vorfall gab es eine wüste Schreierei zwischen mir und dem Bauer", berichtet Mezhrahid.

Manchmal ist Ruhm schnell vergänglich, aber manchmal stinkt er lange zum Himmel: "Obwohl in der Pressemitteilung der Polizei keine Namen standen, erkannte jeder unser Cabrio wieder – in der Region sind wir jetzt berühmt", weiß Mutter Elisabeth. Für die Tochter (14) ist das Unglück am größten: Sie möchte ihren Namen nicht nennen, keine Fotos von sich machen lassen – der Spott in der Schule ist schlimmer als jede Gülle-Dusche. (tas)