Österreich

Schaf geschächtet und im Müll entsorgt: Keine Strafe

Heute Redaktion
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Anwalt Nikolaus Rast (li.) mit seinem Mandanten (r.)
Anwalt Nikolaus Rast (li.) mit seinem Mandanten (r.)
Bild: Daniel Schreiner, iStock

Wegen Tierquälerei musste ein 52-Jähriger vor Gericht - er hatte im Hochsommer ein Schaf geschächtet und dabei Lärm und Gestank verursacht. Das Urteil fiel milde aus.

Ein 52-Jähriger musste am Montag in St. Pölten wegen Tierquälerei auf die Anklagebank. Der gebürtige Türke hatte im Hochsommer in St. Pölten-Pottenbrunn ein Schaf getötet, zuerst klagten Nachbarn über das laute Blöken, dann über den Gestank. Der gläubige Türke hatte die Reste des Schafes im Müll beim Friedhof entsorgt und somit tagelang die Nachbaren „gequält" („Heute" berichtete).

Keine Strafe

Gestank und Lärm waren jedoch nicht das Thema der Verhandlung, einzig die Tierquälerei. Der Anwalt des 52-Jährigen, der renommierte Strafverteidiger Nikolaus Rast sagte: „Jeder Jäger fügt dem erlegten Tier mehr Qualen zu. Mein Mandant wusste nicht, dass das Schächten verboten ist."

Der Türke, der das Schaf für ein Fest geschächtete hatte, wurde zwar verurteilt, kam aber mit einer Diversion recht gut davon - zwei Jahre Probezeit, dann ist das Verfahren endgültig eingestellt, der Angeklagte hat weiterhin eine weiße Weste. (Lie)