Oberösterreich

Schafe tot – jetzt wird Wolf per Fahndungsfoto gesucht

Er wurde zur Jagd freigegeben, jetzt ist er in die Fotofalle getappt: der Wolf, dem es im Salzkammergut an den Kragen gehen soll.

Tobias Prietzel
Die Aufnahme einer Wildkamera zeigt das Tier, das sich am Krippenstein (Bez. Gmunden) herumtreibt.
Die Aufnahme einer Wildkamera zeigt das Tier, das sich am Krippenstein (Bez. Gmunden) herumtreibt.
privat

Seit Tagen gehen im Land die Wogen hoch: Am Krippenstein in Obertraun (Bez. Gmunden) wurden neun Schafe gerissen und zwei verletzt. Von 26 weiteren Tieren fehlt jede Spur.

Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) macht dafür ein oder zwei Isegrims verantwortlich und hat die Freigabe zum Schießen erteilt. Diese ist bis 13. September gültig, insgesamt 17 Jagdreviere wurden darüber informiert. Sie befinden sich in einem Zehn-Kilometer-Radius rund um den letzten Schafriss.

Wird der Wolf bis zur Deadline nicht erlegt, darf er sich vorerst in Sicherheit wiegen. Denn: Für neuerliches grünes Licht zum Abschuss braucht es einen neuen Schadensfall.

In den vergangenen Monaten wurden in Oberösterreich immer wieder Wölfe gesichtet. Die Konsequenz der Landespolitik: Sie setzte mit Juli eine neue strengere Wolfsverordnung um – zum Schutz der Landwirtschaft, so das Argument. Sie erntete dafür harsche Kritik von Tierschützern.

"Thema wird ständig instrumentalisiert"

Wildtier-Experte Kurt Kotrschal meinte etwa zu "Heute": "Das Thema wird in Österreich ständig instrumentalisiert." Was ihn vor allem stört: "Der Wolf wird immer als schuldig für den Niedergang der Almwirtschaft hingestellt." Herdenschutz wäre vernünftiger als Schießen, ist der Verhaltensbiologe überzeugt.

Langer-Weninger hingegen spricht von einem Zeichen gegenüber der Landwirtschaft: Eine Handhabe gegen die Tiere zu haben stärke das Vertrauen der Almbauern. "Es gibt ein emotionales Band zwischen Halter und Nutztier", sagt die Politikerin. Dazu komme auch ein wirtschaftlicher Schaden.

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