Österreich

Schaffner ließ Mama mit Kind nicht aus Zug raus

Heute Redaktion
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Carina F. mit Töchterchen Charline am Bahnhof.
Carina F. mit Töchterchen Charline am Bahnhof.
Bild: privat

Tief in die Tasche greifen musste jetzt Mutter Carina F. (25). Weil sie ein Schaffner nicht aussteigen hatte lassen, versäumte sie samt Tochter Charline die Station und musste ein Taxi nehmen.

Carina F. fühlt sich überfahren: Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Gänserndorf gegen 18.30 Uhr abends, gerade als sie ihrem Töchterlein die Jacke zumachte, kam ein Schaffner und wollte das Ticket der Mutter sehen.

„Ich sagte dem Schaffner, dass ich jetzt aussteigen müsse und bat ihn, zumindest den Zug für kurze Zeit in meiner Zielstation anzuhalten." Darauf meinte der Zugbegleiter: „Das ist nicht mein Problem. Sie können gerne die Notbremse betätigen, das kostet sie dann allerdings 500 Euro."

Die 25-jährige Gänserndorferin kramte ihr (gültiges) Ticket aus der Tasche, versäumte dadurch den Ausstieg und musste bis Weikendorf-Dörfles weiterfahren. Dort gestrandet, hatte sie keine andere Möglichkeit, als sich ein Taxi zu rufen.

ÖBB sieht Causa anders

Die ÖBB sieht den Fall anders. Sprecher Christopher Seif dazu: „Die Dame hat einen gültigen Fahrschein vorgewiesen und hat sich dann weiter mit dem Kind beschäftigt. Der Schaffner hat dann in Gänserndorf, wie vorgesehen, nach Abgabe des Signalpfiffes, die Türen geschlossen, ist dann auch selbst eingestiegen und der Zug ist abgefahren. Die Reisende kam nach dem Anfahren des Zuges zum Schaffner und hat gefragt, ob man den Zug noch anhalten könnte, da sie aussteigen wolle. Dies wurde jedoch vom Mitarbeiter verneint, weil es schlicht und einfach nicht möglich ist."

Die verärgerte Mutter wandte sich an die FP, Nationalrat Christian Höbart (FP): „Eine Frechheit, dass ein Schaffner über eine junge Mutter so drüberfährt. Ich werde dem ÖBB-Vorstand schreiben."



(Lie)