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Sturm fertigt Wattens 5:0 ab, LASK verschenkt Sieg

Sturm Graz macht mit der WSG Tirol kurzen Prozess, siegt mit 5:0. Der LASK kann auch unter dem neuen Coach Wieland nicht siegen, patzt in Klagenfurt.

Sebastian Klein
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Sturm fertigt Tirol ab, der LASK patzt gegen Klagenfurt.
Sturm fertigt Tirol ab, der LASK patzt gegen Klagenfurt.
Gepa

Schützenfest in Graz! Sturm fertigt am Sonntag Schlusslicht Wattens mit 5:0 ab und bleibt damit erster Verfolger von Leader Red Bull Salzburg. Jakob Jantscher und Kelvin Yeboah glänzen jeweils mit einem Doppelpack. Die Tiroler sind hingegen in der Krise.

Auch der LASK wartet vergeblich auf seinen Befreiungsschlag. Die Linzer kommen unter dem neuen Trainer Andreas Wieland zu Gast bei Aufsteiger Austria Klagenfurt nicht über ein 1:1 hinaus, bleiben Vorletzter. Die Gäste sind überlegen, vergeben eine Vielzahl klarer Torchancen, schenken den Hausherren den Ausgleichstreffer durch ein Blackout von Goalie Alexander Schlager.

Wattens vogelwild

Sturm beeindruckt mit einem offensiven Feuerwerk. Die Blackys starten wackelig in die Partie, übernehmen aber gegen Ende der ersten Halbzeit die Kontrolle. Das Stürmer-Duo Jantscher und Yeboah rollt dann über die Gäste hinweg.

WSG-Sportdirektor Stefan Köck machte im Vorfeld eine Ansage: "Es ist fünf vor zwölf!" Beim gefällig spielenden Tabellenletzten sollen auch die Ergebnisse folgen. Trainer Thomas Silberberger wollte von seinem Team endlich die vermisste Effizienz an beiden Enden des Spielfeldes sehen.

Das Gegenteil ist der Fall: Vergebene Großchancen, ein katastrophaler Schnitzer vor dem 0:1. Die erste Hälfte in Graz ist für die Wattener ein Spiegelbild der bisherigen Saison.

Wutrede von Behounek

So kommt es nicht überraschend, dass Wattens-Profi Raffael Behounek nach dem Abpfiff der Kragen platzt. In einem herrlich erfrischenden Interview schießt er gegen die eigenen Mitspieler: "Was wir hinten tun, hat mit Bundesliga nichts zu tun. Das geht auch in der 2. Liga nicht durch. Wenn man sich die Gegentore anschaut, ist das einfach schlecht, da müssen sich manche Spieler hinterfragen, ob sie am Montag dann wieder zum Training erscheinen sollen. Auch in der Offensive. Wir laufen zum 15. Mal alleine aufs Tor zu … Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie ich das einordnen soll. Weil es einfach so schlecht ist. Wir können nicht zu viert oder zu fünft fußballspielen. So kriegen wir vom GAK auch drei oder vier. Paar Spieler haben die Qualität nicht, ein paar sind nicht in Form. Eigentlich bodenlos die Leistung heute."

Trainer Thomas Silberberger will in der Ansage von Sportdirektor Köck keine Kritik an seiner Person erkannt haben: "Wir haben andere Probleme. Spieler, die sich in der Halbzeit einen Haartaft reinschmieren müssen oder mit dem Handy spielen. Das 'Fünf vor zwölf' bezieht sich auf die Mannschaft und sicher nicht auf meine Person."

Zusätzlich bitter für die WSG: LASK-Leihspieler Tobias Anselm verletzt sich in der Anfangsphase wohl schwer am Knie, muss auf der Trage vom Platz. 

Die Tore: Alexander Renacher (WSG) schenkt Kelvin Yeboah den Ball. Der legt auf Jakob Jantscher quer (1:0, 25.). Jantscher trifft kurz vor der Pause nach einem Solo die Stange. Dann hebelt ein langer Ball die komplette Abwehr aus, Jantscher läuft alleine aufs Tor zu (2:0, 48.). Nach dem Seitenwechsel wird Otar Kiteishvili im Sechzehner gefoult, Yeboah trifft vom Punkt (3:0, 48.). Jantscher legt mit seiner letzten Aktion im Spiel auf Yeboah quer, schenkt auch seinem Sturmpartner den Doppelpack (4:0, 69.). Nach einem groben Schnitzer von Fabian Koch darf auch Anderson Niangbo noch jubeln (5:0, 85.).

LASK vermiest Trainer Liga-Debüt

Liga-Debüt von LASK-Trainer Andreas Wieland! Der ehemalige Co übernahm diese Woche nach der Entlassung von Dominik Thalhammer als Chefcoach, siegte zum Auftakt in der Conference League bei Helsinki 2:0.

In der Liga baut er vor dem Klagenfurt-Gastspiel um. Zum ersten Mal seit langer Zeit tritt der LASK nicht in seiner gewohnte 3-4-3-Formation an. Wegen der vierten Verletzung eines Inneverteidigers (Wiesinger, Filipovic, Boller, Letard) setzt Wieland auf eine Viererkette (Potzmann - Luckeneder Maresic - Flecker).

Spielerisch können sich die Gäste nichts vorwerfen, sind über die gesamte Spielzeit hinweg überlegen, speziell in der zweiten Hälfte drückend. Wie schon oft in dieser Saison scheitern die Oberösterreicher an der Chancenauswertung, also an sich selbst.

Klagenfurt wird nur zwei Mal wirklich gefährlich: Kurz vor der Pause beim Stangenschuss von Markus Pink (41.) und beim Ausgleich. Zunächst bringt aber Thomas Goiginger den LASK mit seinem ersten Saisontor nach sehenswertem Zuspiel von Sascha Horvath in Führung (46.).

Nach dem Seitenwechsel spielen die Linzer befreit auf. Mamoudou Karamoko und Husein Balic vergeben beste Möglichkeiten auf das wichtige zweite Tor. Stattdessen leistet sich auf der Gegenseite Goalie Alexander Schlager ein Blackout. Er nimmt einen Rückpass mit der Hand auf. Die Folge: indirekter Freistoß innerhalb des Strafraums und das 1:1. Patrick Greils Schuss wird von Balic abgefälscht (55.).

In der Schlussphase drückt der LASK auf die erneute Führung, beißt sich aber an Abwehr und Klagenfurt-Keeper Phillip Menzel die Zähne aus.

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