15. Februar 2018: Der "Heute"-Olympiareporter eilt nach dem Damen-Riesentorlauf (Anna Veith als 12. beste Österreicherin) ins "Austria House". Dort trifft er zufällig auf Peter Schröcksnadel. Eine Wortspende zu den Ski-Damen? "Nein", schnauzt der ÖSV-Boss. Warum die schlechte Laune? "Dem Schairer hat's des G'nack brochen. Jetzt hast eh deine G'schicht", poltert "Schröcksi" und verschwindet.
Markus Schairer? Der war zeitgleich mit dem Damen-Rennen im Snowboardcross-Bewerb heftig gestürzt, aber selbst ins Ziel gefahren. Ist die Schröcksnadel-Info also korrekt? Niemand hat noch davon berichtet. Ein Anruf in Wien: "Bereiten wir das vor, aber ich muss das doppelchecken." Das ÖOC-Presseteam bestätigt: Schairers fünfter Nackenwirbel ist gebrochen. Die Kollegen vom Österreichischen Olympischen Komitee bitten: "Erst veröffentlichen, wenn wir mit seiner Familie geredet haben."
In Wien ist es 7.15 Uhr in Pyeongchang beginnt das lange Warten. Um 11.05 Uhr kommt endlich die Freigabe. "Heute.at" veröffentlicht die Neuigkeiten vom Verletzungsdrama als erstes Medium in Österreich. Die Klickzahlen gehen durch die Decke. Wichtiger ist aber: Schairers Wirbelsäule wird in der Heimat dreieinhalb Stunden operiert – er ist nicht gelähmt. 2022 erzählt er "Heute": "Ich liebe den Sport immer noch, habe die Karriere aber für die Familie beendet."