Politik

"Außenminister" – Schalli vergisst, dass er Kanzler ist

Mit einem Versprecher sorgte Bundeskanzler Schallenberg am Donnerstag für Aufsehen. Von seiner vormaligen Funktionen ist er langfristig geprägt. 

Leo Stempfl
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Alexander Schallenberg leistete sich einen kuriosen Versprecher.
Alexander Schallenberg leistete sich einen kuriosen Versprecher.
EU-Kommission

Am Donnerstag nimmt Alexander Schallenberg an seinem ersten EU-Gipfel als Bundeskanzler teil. Für Angela Merkel ist es gleichzeitig der letzte. Unmittelbar vor Beginn gab es eine kurze Ansprache des Neo-Kanzlers, der sich etwas verspätete.

"Ich gelobe Besserung", kündigte er zu Beginn – außer Atem – an, denn die Sitzung der EVP (namentlich die Rede Merkels) habe etwas länger gedauert. Das erste wichtige Thema sei die Energie, diese dürfe durch die steigenden Preise am Markt nicht zum Luxusgut werden. Zweites Thema ist die Migration, drittes der polnische Rechtsstaat.

Zum Thema Corona kommt er erst bei den Fragen. Es muss das gemeinsame Ziel der EU-Länder sein, die Impfrate weiter zu steigern, sagt Alexander Schallenberg. Dann der kuriose Versprecher: "Das finde ich gerade als Außenminister so bitter", so der Bundeskanzler, dass es eigentlich genug Impfstoff in Österreich gibt, die Durchimpfung aber trotzdem stagniert.

"Wir stolpern quasi in eine Pandemie – ohne Not – der Ungeimpften, der Zauderer und Zögerer, und das ist bitter, finde ich."

Schwierig für Ungeimpfte

Der ehemalige Außenminister hat sich also auch 241 Stunden nach seiner Angelobung noch nicht ganz an die neue Rolle gewöhnt. Gerechtfertigt wird das von Seiten Schallenbergs oft mit der spontanen Entscheidung und der erst kurzen Zeit im Amt.

So oft, dass es auf Twitter mittlerweile sogar schon den "Schallenberg Kanzlerbot" gibt, der stündlich einen Ausschnitt aus seinem ersten "ZiB2"-Interview twittert: "Aber ganz offen: Ich wurde vor knapp (...) Stunden angelobt."

Zurück zum Statement des Kanzlers: Diese schließt er mit "Es wird die nächsten Monate für die Ungeimpften schwierig werden", wenn sich die Situation nicht ändert. Er appelliert deswegen daran, sich impfen zu lassen und auch andere ebenfalls davon zu überzeugen.